“Und jetzt alle” – unter diesem Motto steht das Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit. Das Netzwerk wurde bei der Jahreskonferenz des Rates für Nachhaltige Entwicklung Ende September vorgestellt, bei der Nora als Speakerin dabei war. Ein schönes Motto und ein sinnvolles Netzwerk, doch auch alles netzwerken nützt uns nichts, wenn planetare Grenzen zum Teil bereits überschritten sind und die Klima- und Ressourcenkrise weiter nahezu ungebremst voranschreitet. “I want you to panic”, so hat es Greta Thunberg 2019 formuliert. In Panik verfallen sollten wir sicherlich nicht, vom Reden ins Handeln kommen allerdings definitiv. Denn es sollte mittlerweile allen klar sein, dass wir dringend mehr Geschwindigkeit bei der Umsetzung von Lösungen brauchen, die sozial-ökologische Innovation und eine Kreislaufwirtschaft nach Cradle to Cradle voranbringen. Zwar gibt es solche Lösungen schon in vielen Bereichen, jedoch bleibt es oft bei einzelnen Leuchtturmprojekten. Für einen echten Wandel brauchen wir diese Innovationen jedoch auch in der Breite. Das nötige Wissen dafür ist vorhanden, nur die Umsetzung wird zu oft erschwert. Das ist uns bei der Umsetzung von Labor Tempelhof wieder einmal schmerzhaft bewusst geworden.
Geschwindigkeit brauchen wir auch bei der Entwicklung und Umsetzung der nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie. Bundesumweltministerin Steffi Lemke äußerte sich dazu kürzlich beim Klimakongress des Bundesverbandes der Deutschen Industrie und kündigte einen Dialog mit Wirtschaft und Wissenschaft bei der Entwicklung an. Wir als NGO werden dabei gerne unsere Perspektive und Erfahrung aus zehn Jahren Bildungs- und Vernetzungsarbeit zum Thema Cradle to Cradle mit einbringen. Denn auch hier ist das anfangs erwähnte Motto zutreffend: Für eine Transformation unserer Wirtschaft brauchen wir alle – Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Im Frühjahr soll die Kreislaufwirtschaftstrategie vorgestellt werden. Um die Umsetzung zu beschleunigen, brauchen wir auch einen Abbau bürokratischer und gesetzlicher Hürden, wie zum Beispiel die Abschaffung schädlicher Subventionen. Nur so können wir schnelle und zielführende Lösungen finden und auch praktisch umsetzen.