Cradle to Cradle
UMDENKEN
DIE C2C DENKSCHULE
Angesichts der Bilanz der vergangenen 100 Jahre ist das Selbstbild des Menschen als Schädling nachvollziehbar: Doch dieses Selbstbild legt eine falsche Lösungsstrategie nahe: Wir versuchen seit Jahrzehnten, durch Verzicht und Reduktion weniger falsch zu machen. Diese Strategie packt das Problem der linearen Wirtschaftsweise jedoch nicht bei der Wurzel. Denn weniger schlecht ist eben noch lange nicht gut. Ein bisschen weniger CO2 in die Atmosphäre zu emittieren oder etwas weniger endliche Ressourcen zu verschwenden verlangsamt die daraus resultierenden Probleme, löst sie aber nicht. Auf globaler Ebene ist diese Verzichtsstrategie bei einer wachsenden Weltbevölkerung und stark unterschiedlichen Wohlstandsniveaus zudem weder realistisch noch sinnvoll.
Eine positive Herangehensweise hilft uns dagegen weiter: Unser Ziel muss es sein, die Erde als Lebensgrundlage aller Lebewesen nicht nur zu erhalten, sondern zu fördern, also durch unser Handeln einen Mehrwert zu schaffen – ob im öffentlichen Leben, in Bildung, Kultur oder in der Wirtschaft. Cradle to Cradle betrifft alle Bereiche unseres Lebens. Mit dieser Strategie können wir Menschen Nützlinge sein, die einen positiven Fußabdruck hinterlassen.
Dazu müssen wir Zusammenhänge erkennen und ganzheitliche Lösungen für die komplexen Problemstellungen unserer Zeit finden. Unser Umgang mit Ressourcen und das Klima bedingen sich beispielsweise direkt: Ein neuer Umgang mit endlichen Rohstoffen hat einen positiven Einfluss auf das Klima, also müssen wir beides auch zusammen denken. Die Natur zeigt uns, dass lebendige und vielfältige Systeme produktiver, widerstandsfähiger und gesünder sind als Einheitsgrößen. Diese Tatsache können wir in allen Bereichen des Lebens durch unsere menschliche Kreativität unterstützen und sinnvoll nutzen.
Effektivität muss dabei Vorrang vor Effizienz haben. Denn nur bei Produkten und Prozessen mit positiver Wirkung ergibt es Sinn, sie im zweiten Schritt zu optimieren.