Plastik abschaffen oder recyceln? Darüber diskutierte die UN zuletzt in Paris. Größtes Streitthema: Müssen wir die Produktionsmengen von Plastik stark zurückfahren oder sollten wir als Lösungsansatz auf stärkeres Recycling und besseres Abfallmanagement setzen? Fest steht: Unser Umgang mit Plastik ist hochproblematisch – nicht nur die offensichtliche Umweltverschmutzung, sondern auch die gesundheitlichen Folgen von Mikroplastik und Schadstoffen wie Weichmachern, die in vielen Plastikprodukten enthalten sind. Doch kann die Lösung für diese Probleme wirklich nur Verzicht oder Recycling lauten? Plastik ist eigentlich ein nützliches Material: hygienisch, haltbar, leicht und in vielen Bereichen wie Logistik und Transport auch absehbar unverzichtbar. Unser linearer Umgang damit – falsche Materialien im falschen Nutzungsszenario – und ein Recyclingsystem, das viel zu oft in der Verbrennung oder im Downcycling endet, führen erst zu den oben genannten Problemen. Statt ausschließlich über Verzicht und Abfallmanagement zu diskutieren, sollten wir uns als erstes die Frage stellen: Wie müssen Kunststoffprodukte denn eigentlich designt sein, damit sie keinen Schaden anrichten, und welche Materialien brauchen wir dafür? Erst wenn wir diese Fragen beantwortet haben, ergeben auch verbindliche Recycling-Quoten Sinn. Denn bei der Mehrheit der heutigen Kunststoffprodukte ist ein Recycling ohne Qualitätsverlust aufgrund des linearen Designs gar nicht möglich. Der Teufel steckt also, wie so oft, im Design.