Goodbye, Ewige Chemikalien?! Anfang Februar forderten mehrere EU-Länder, darunter Deutschland, ein Verbot von 10.000 PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen). Als “ewig” betitelt, da sie extrem langlebig sind, sich in der Natur nur schwer abbauen lassen und sich in (menschlichen) Organismen anreichern können. Obwohl einige PFAS nachgewiesen gesundheitsschädlich sind und sogar im Verdacht stehen krebserregend zu sein, finden sie sich noch immer in vielen Alltagsprodukten wie Imprägnierungen, Kosmetika, Teflonpfannen und Backpapier. Mehr zum Thema PFAS findet sich auch hier.
Dass PFAS schädlich für Mensch und Umwelt sind, ist allerdings keine neue Erkenntnis. Bereits vor über 30 Jahren konnten die negativen Folgen der Chemikalien nachgewiesen werden. Der “Vorstoß” der EU-Länder ist also keineswegs so innovativ wie er scheinen mag, sondern seit Jahrzehnten überfällig. Weiterer Haken: Falls der Vorschlag von den anderen EU-Mitgliedstaaten angenommen wird, würde das Verbot frühestens ab 2025 in Kraft treten. Faktisch wird das Thema also weiterhin verschleppt, obwohl wir dringend eine klare gesetzliche Regelung brauchen. Denn schädliche Chemikalien haben in Produkten, die unweigerlich in die Umwelt gelangen oder mit denen wir Menschen im direkten (Haut-)Kontakt sind, schlicht nichts zu suchen. Das Beispiel PFAS zeigt erneut, dass Langlebigkeit von Produkten und Materialien nicht das Ziel sein sollte, sondern in manchen Fällen sogar schädlich sein kann. Stattdessen muss schon beim Design von Verbrauchsprodukten auf eine positive Materialauswahl und das jeweilige Nutzungsszenario geachtet werden. Dieser Grundsatz muss sich nun endlich auch auf gesetzlicher Ebene wie der REACH-Verordnung widerspiegeln. Ein Verbot von PFAS in Verbrauchsprodukten ist ein weiterer wichtiger und überfälliger Schritt dorthin.