Das Jahr 2024 war für uns geprägt von spannenden Projekten, erfolgreicher Zusammenarbeit und sichtbaren Erfolgen. Mit unseren Veranstaltungen, Projekten und politischen Beiträgen haben wir unsere Vision von Cradle to Cradle vorangetrieben sowie zahlreiche Menschen erreicht – und wurden dafür gleich doppelt ausgezeichnet. Durch vielfältige Aktivitäten haben wir Impulse für eine Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft gesetzt. Dieser Rückblick gibt einen Einblick in die Highlights unserer Arbeit.
Der Jahresrückblick als PDF zum Download.
Kaum hat das neue Jahr begonnen, geht unsere 12-teilige Eventreihe “Berlin, du bist so cradlebar” weiter! Zum Jahresauftakt waren wir im Gebrauchtwarenkaufhaus der landeseigenen Berliner Stadtreinigung, der NochMall in Reinickendorf, zu Gast, um über C2C bei Kleidung, Teppichen und anderen textilen Geweben zu sprechen. Insgesamt fanden zwei Konferenzen und 12 Events mit insgesamt über 2.000 Teilnehmenden in Berlin mit Unterstützung der Stiftung Deutsche Klassenlotterie statt.
Von Ameisen, Kirschbäumen und unendlichen Kreisläufen: Mit rund 130 Gäst*innen und Grußworten aus Politik und Wirtschaft haben wir am 29. Februar die C2C-Ausstellung “Kreis statt Krise” im Freiraum in der Box feierlich eröffnet. Nach vier Monaten und 1.500 Besuchenden in Berlin, geht sie jetzt auf Wanderschaft.
Bei Interesse meldet euch bei uns!
Unter dem Motto „Bildung von morgen läuft rund“ diskutierten über 20 Speaker*innen am 13. April beim ersten C2C Bildungssummit am Beethoven Gymnasium in Berlin u.a. über folgende Fragen: Welche Unterstützung brauchen Bildungseinrichtungen? Wie können wir das Bildungssystem an die Transformation zur Kreislaufwirtschaft anpassen? Wie verknüpfen wir Bildung mit Politik, Wirtschaft, Wissenschaft?
Unsere Akademie trägt C2C in die Breite der Gesellschaft. Seit zehn Jahren ist das Format die perfekte Gelegenheit zum Austausch für alle Cradler*innen, die C2C in Deutschland, Österreich und der Schweiz ehrenamtlich voranbringen. Von politischen Hebeln bis zu regenerativem Weinbau, von Diskussions- runden bis zum Filmabend war im Programm alles dabei.
Wie können wir Städte so entwickeln, dass sie künftig einen positiven Fußabdruck hinterlassen – nicht nur für die Umwelt und das Klima, sondern auch für die Lebensqualität, den sozialen Zusammenhalt und die Verbindung zwischen Stadt und Land? Dieses Thema haben wir beim Roundtable “Future Cities” diskutiert und damit unseren Beitrag zur 1. Hamburg Sustainability Conference (HSC) vorbereitet.
Unser jährlicher Sommerempfang fand 2024 vor besonderer Kulisse statt: Im Freiraum in der Box in Friedrichshain, inmitten unserer interaktiven C2C-Ausstellung. Der Sommerempfang am 12. Juni brachte unsere Gäst*innen also nicht nur zusammen, sondern auch ganz nah ran an die vielen Möglichkeiten, wie C2C bereits praktisch umgesetzt werden kann.
Auch 2024 haben wir uns beim Stakeholderdialog zur NKWS des Bundesumweltministerium eingebracht. Den im Juni 2024 veröffentlichten Entwurf und auch die letztlich am 4. Dezember im Bundesrat verabschiedete Endfassung sehen wir als guten Aufschlag, der viele zielführende Ansätze und Maßnahmen einführt. Doch der Fokus auf eine Reduzierung des Ressourcenverbrauchs kann nicht das eigentliche Ziel der NKWS sein. Denn eine echte Kreislaufwirtschaft haben wir erst dann erreicht, wenn wir Ressourcen nicht mehr verbrauchen, sondern so nutzen, dass sie immer wieder neu nutzbar sind. Diese Position haben wir in bilateralen Gesprächen und unseren Stellungnahmen zur NKWS kommuniziert und werden dies 2025 im Zuge der Umsetzung der Strategie fortführen.
Von Coworking-Spaces, materialgesunden Möbeln im Produkt-Service-Modell und Bürogebäuden aus kreislauffähigen C2C-Materialien: Beim Roundtable “Circular Office” diskutierten im Juli im Freiraum in der Box Expert*innen aus Architektur, Inneneinrichtung, Möbelindustrie sowie dem Bauwesen über die zukunftsfähige Gestaltung von Arbeitsplätzen.
Die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie (DNS) muss als Teil einer ganzheitlichen Zukunftsstrategie für unsere Gesellschaft begriffen werden, die Ressourcen, Klimaschutz, Biodiversität, Wirtschaft, Sozialpolitik und Gesundheit als zusammenhängende Herausforderungen versteht und Maßnahmen und Lösungen entsprechend entwickelt. Wir begrüßen, dass dieses grundlegende Verständnis an mehreren Stellen der Dialogfassung betont wird. Denn zusammenhängende Probleme können nur im Zusammenhang gelöst werden. Deshalb brauchen wir für die DNS kein Silodenken in einzelnen Transformationsbereichen, sondern einen ganzheitlichen Ansatz, der konkrete Lösungen für die Breite der Herausforderungen bietet.
Am Rande des ersten Konzerttages haben wir beim “C2C Summit: Labor Tempelhof” mit 150 Teilnehmenden, politischen Gäst*innen sowie Umsetzungspartnern des Labors darüber gesprochen, wie C2C die Zukunft der Kulturbranche und unsere Gesellschaft verändert und welche Rolle das Laborprojekt dabei spielt.
Unser Labor Tempelhof ging an einem heißen Augustwochenende weiter. Wie schon 2022, bei den ersten cradelig gestalteten Konzerten mit Die Ärzte und damals auch den Toten Hosen, haben wir bei der Fortführung möglichst viele an C2C-orientierte klima- und ressourcenpositive Produkte, Prozesse und Innovationen gezeigt und auf ihre Skalierbarkeit getestet. Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir mit dem Labor Tempelhof gezeigt: Großveranstaltungen lassen sich so umsetzen, dass sie möglichst gut für’s Klima sind und Mehrwert statt Müll produzieren.
Beim digitalen C2C Summit „Mit Cradle to Cradle klima- und ressourcenpositiv werden – eine Orientierung für Kommunen“ kamen am 26. November über 200 Teilnehmende zusammen. Gemeinsam mit unseren Speaker*innen haben wir aufgezeigt, wie C2C-Lösungen in den Bereichen Beschaffung, Bau, Umweltschutz, Regionalentwicklung, Bildung und Kultur aktiv umgesetzt werden können.
Wir freuen uns, dass unser Transformationsprojekt Labor Tempelhof in diesem Jahr den Sonderpreis des Deutschen Nachhaltigkeitspreises für seine “Vorreiterrolle bei der Umsetzung von umweltfreundlichen und ressourcenpositiven Veranstaltungen nach dem Kreislaufprinzip Cradle to Cradle” erhalten hat. Außerdem wurden wir vom GDV, dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V., mit dem TransVer-Preis ausgezeichnet, der Organisationen für besonders wertvolle Beiträge zur nachhaltigen Transformation unserer Wirtschaft und Gesellschaft würdigt.
Das C2C LAB in Berlin ist die weltweit erste umfassende Sanierung nach den Kriterien von Cradle to Cradle. Auf 400 m2 wurden bisher C2C Denkschule und Designkonzept als Bildungszentrum, NGO Head Office und Reallabor inhaltlich und praktisch erlebbar. Und jetzt erweitern wir unser LAB auf insgesamt 600 m2 im Herzen der Hauptstadt.
Wir haben in diesem Jahr nicht nur eigene Formate organisiert, sondern auch aktiv zu zahlreichen Konferenzen, Preisverleihungen und Summits beigetragen. Dabei haben wir moderiert, Paneldiskussionen geführt und uns inhaltlich eingebracht – zum Beispiel bei der Verleihung des Helmut-Schmidt-Preises, dem Zukunftsfestival in Lüneburg, dem Entrepreneurship Summit, dem World Circular Economy Forum in Brüssel, dem Deutschen Nachhaltigkeitstag, der Umsetzungsallianz der Berliner Nachhaltigkeitsstrategie und beim Kongress der BDI Circular Economy Initiative.