Unser Beiratsmitglied und Cradle to Cradle-Vordenker Prof. Dr. Michael Braungart nahm am Mittwochabend, 28. November 2018, beim öffentlichen Expert*innengespräch des Parlamentarischen Beirats für nachhaltige Entwicklung teil. Zur EU-Plastikstrategie sprachen neben Braungart, Helge Wendenburg, ehemaliger Leiter der Abteilung „Wasserwirtschaft und Ressourcenschutz“ im Bundesumweltministerium (BMU) sowie Berthold Welling, Verband der Chemischen Industrie e.V., Geschäftsführer Recht und Steuern, Nachhaltigkeit.
Braungart kritisierte, dass die EU-Plastikstrategie viel zu kurz greift. Kunststoffe sind nicht vollständig recycelbar und durch ihren hohen Anteil an schädlichen Chemikalien stellen sie eine Gesundheitsgefahr dar. Nora Sophie Griefahn betonte im Zuge dessen, dass wir die Inhaltsstoffe definieren müssen. Demnach fordert Braungart sowie der C2C e.V., dass Kunststoffe nach dem Cradle to Cradle Designkonzept hergestellt werden müssen – also biologische und technische Nährstoffe in Kreisläufen zirkulieren. Es dürfen keine Rohstoffe verloren gehen und keine Schadstoffe in die Umwelt gelangen.
Während Welling der Ansicht ist, das Deutschland vorbildhaft in der Kunststoffverwertung sei, kritisiert Braungart, dass für die „Umwelt nichts passiert“ ist. Giftiges PVC verseucht das gesamte Recycling, gleichzeitig steigt die Abfallmenge immer weiter an. Die EU-Plastikstrategie nimmt nur das Sichtbare in den Blick. „Was aber passiert, nachdem die Lkw-Plane zur Tasche weiterverarbeitet wurde?“, gab Braungart zu bedenken.
Weitere Informationen zum Expert*innengespräch: www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2018/kw48-pa-nachhaltige-entwicklung/579176
Mehr zum Thema C2C, Verpackungen und Recycling: www.c2c-ev.de/wir-wollen-verpackungen-gesund-nuetzlich-kreislauffaehig