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Cradle to Cradle Akademie 2024 in Mainz

Zukunftsmusik in Mainz: Highlights der Cradle to Cradle Akademie 2024

Unsere Akademie hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Cradle to Cradle Prinzipien in die Breite der Gesellschaft zu tragen. Seit zehn Jahren ist die C2C Akademie die perfekte Gelegenheit zum Austausch für alle Cradler*innen, die C2C in Deutschland, Österreich und der Schweiz ehrenamtlich voranbringen. Bei der Akademie lernen wir alle voneinander und teilen unseren Erfahrungsschatz miteinander. Von Politik bis Wein, von der Diskussionsrunde bis zum Filmabend war im Programm alles dabei.

Tag Eins: Kennenlernen, Austauschen, Mainzer Region und C2C
Begleitet von den Flamingos im wunderschönen Volkspark konnten sich die Teilnehmer*innen am Mittwochabend in Mainz bei Sonne, Pizza und Getränken kennenlernen.Am Donnerstag eröffnete Tim Janßen, geschäftsführender Vorstand von C2C NGO, dann die Akademie: Es gehe darum, Mehrheiten zu schaffen und Menschen von der C2C-Vision zu überzeugen. Er betonte, dass die Stadt Mainz genau der richtige Ort für die Akademie sei, da sie bereits viele Anstrengungen im Bereich der Circular Economy unternimmt.

Cradle to Cradle in der Mainzer Stadtverwaltung

Der Oberbürgermeister der Stadt Mainz, Nino Haase, äußerte seine Freude über die Gelegenheit, das Thema gemeinsam mit C2C NGO weiter in die Stadt hineinzutragen und umzusetzen. Bei der Sanierung des Rathauses beispielsweise habe man sich an C2C orientiert. Für den Mainzer Biotech-Campus wurde ein Mobilitätskonzept erarbeitet, mit dem der ökologische Fußabdruck so gering wie möglich bleiben soll. „Wir müssen positive Zukunftsbilder voranbringen. Wir können nachhaltig wirtschaften, indem wir möglichst wenig Einfluss auf die Natur nehmen“, sagte Nino Haase in seiner Rede. “Wir brauchen Zuverlässigkeit, Innovation, Zukunftskonzepte und Rahmenbedingungen, mit denen wir planen können.”

Janina Steinkrüger, Beigeordnete der Stadt Mainz  für Umwelt, Grün, Energie und Verkehr, freute sich, dass die Akademie durch die Mainzer Stiftung finanziert werden konnte und damit das Thema mehr in die Breite getragen werde. Die Stadt Mainz sei schon lange auf das Thema Nachhaltigkeit fokussiert: Seit den 90er-Jahren haben wir einen Klimaschutzbeirat, bestehend aus externen Fachexperten, die uns beraten”, erklärte sie. “Die Idee von C2C ist für uns sehr hilfreich, um langfristig klimaneutral zu werden: 2018 haben wir unser erstes Platin-zertifiziertes, nachhaltiges Gebäude aus Recyclingbeton gebaut.”

Workshops und die Leitvision für Mainz

Höhepunkte des ersten Akademietags waren die Workshops zur Entwicklung einer Leitvision nach C2C für die Stadt Mainz. Dafür haben die ehrenamtlichen Cradler*innen gemeinsam Ideen gesammelt und ihre vielfältige Expertise eingebracht. In den Bereichen Beschaffung, Kultur und Bauen gab es jeweils drei Tische mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Über mehrere Runden haben die Cradler*innen zuerst gebrainstormt und ihre Ideen dann konkretisiert. Am frühen Abend wurden die Ergebnisse präsentiert und an Janina Steinkrüger als Vertreterin der Stadt Mainz übergeben. 

 

Beim Thema Beschaffung kamen die Ehrenamtlichen zu dem Ergebnis, dass strukturelle Rahmenbedingungen für eine kommunale Beschaffung nach Cradle to Cradle geschaffen werden sollten. Mainz solle in den überregionalen Austausch mit anderen Städten und C2C-erfahrenen Kommunen gehen und dafür Teil des Netzwerks C2C Regionen werden.

 

An den Thementischen Kultur entstand die Idee, dass die positiven Erfahrungen aus dem Labor Tempelhof – und aus dem davon inspirierten Mainzer Konzert „Zukunftsmucke” – genutzt werden könnten, um ein C2C-Festival in Mainz oder der Umgebung zu veranstalten. Ein großes Event mit positivem Fußabdruck könnte Cradle to Cradle in der Stadtgesellschaft bekannter machen.

 

Im Bereich Bauen schlugen die Cradler*innen vor, einen „C2C-Building Hub” in Mainz aufzubauen, der als Bildungszentrum, Werkstatt und Materiallager für re-use Produkte fungieren kann. Zirkuläres Bauen soll in Mainz Realität werden und durch ein übergreifendes Materialkataster für die Gebäude der Stadt ermöglicht werden.

 

Bei der Übergabe der Leitvision bestätigte die Umweltbeigeordnete Janina Steinkrüger: „Wir müssen den Auftrag bekommen, in die richtige Richtung zu arbeiten und die Konzepte bis in den Stadtrat tragen. Wir sind im Aufbruch und wollen alle Ämter an den Tisch bringen: Bau, Mobilität, Bildung, all diese Bereiche wollen wir abdecken.”

“Mainz goes Cradle to Cradle” – vom Rathaus auf die Straßen der Stadt

Der erste Tag der Akademie endete mit einer Paneldiskussion mit Katja Mailahn, Geschäftsführerin von der Mainzplus CITYMARKETING GmbH, und Hannsgeorg Schönig, Präsident des Mainzer Carneval Vereins – MCV. Im Mittelpunkt standen das Projekt „Zukunftsmucke” – eine Konzertveranstaltung in Mainz nach Cradle to Cradle – und die Mainzer Fastnacht.

Mailahn erklärte den Hintergrund des Konzerts “Zukunftsmucke”: „Vor zwei Jahren haben wir darüber nachgedacht, was die Antwort auf eine gute Ökobilanz ist – keine Konzerte oder Kulturveranstaltungen mehr? Nein, keine Option! Nachhaltigkeit darf für die Menschen kein Stressthema mehr sein sondern soll Begeisterung wecken.” Die Veranstalter*innen hätten das Labor Tempelhof als Beispiel wahrgenommen und wollten die Idee einer kreislauffähigen Musikveranstaltung selbst ausprobieren. Solche Konzerte seien Orte für Dialog und Austausch: „Die Menschen müssen miteinander feiern, auf die Straße gehen und Konzerte anschauen!”, so Mailahn. Vegane Wurst anstatt Fleisch, Ökostrom, kreislauffähige Technik und eine Veröffentlichung der Bilanzierung: Gute Beispiele regen zum Nachahmen an.

Hannsgeorg Schönig betonte, dass es nicht Verbote sondern gute Angebote brauche, um Fastnacht-Feiernde zu mehr Nachhaltigkeit zu bewegen. Im Karneval sei eine Umsetzung von Cradle to Cradle relativ schwierig: „Es muss umsetzbar und vor allem finanzierbar sein. Alleine die Organisation der Bühne ist sehr teuer, dadurch fehlen uns oft die Mittel für mehr Nachhaltigkeit.” Müll sei ein großes Problem, das sich aber nur schwer lösen lasse, unter anderem wegen vieler freier Verkaufsstellen, die sich nicht an Auflagen halten.

Tag Zwei: Circular Society, Kreislaufwirtschaftsstrategie, Banken und Start-Ups
Inspirierende Vorträge, spannende Panels und anregende Diskussionen erwarteten die Teilnehmer*innen am zweiten Akademietag.

Handlungsempfehlungen der Hans Sauer Stiftung

Den Auftakt machte Barbara Lersch, Projektleiterin und Leiterin des Bereichs Kommunikation, Netzwerke und Wettbewerbe bei der Hans Sauer Stiftung. „Die Hans Sauer Stiftung hat das Ziel, gesellschaftlichen und ökologischen Nutzen zu stiften. Es geht uns um Circular Society, Social Design, Sozialraumgestaltung und transformative Städte”, so Lersch. Dafür habe die Stiftung das Circular Society Toolkit entworfen, welches Städten und Kommunen zur Orientierung dient: „Die Hans Sauer Stiftung will helfen, eine Circular Society zu schaffen, indem wir Ideen und Best Practice Beispiele zusammen entwickeln und sammeln. Deswegen haben wir mithilfe mehrerer Foren eine umfangreiche Roadmap für eine Circular Society geschrieben. Sie setzt sich hauptsächlich aus drei Bestandteilen zusammen: die konzeptionellen Grundlagen für eine Circular Society, eine Good Practice Sammlung und politische Handlungsempfehlungen.” Barbara Lesch stellte den Cradler*innen acht Handlungsempfehlungen vor und sprach über Pioniervorhaben, Reallabore, zirkulären Wandel und darüber, dass Begriffe wie Circular Economy oder Circular Society konkreter ausformuliert werden sollten.

Tabea Rößner: Kreislaufwirtschaftsstrategie, Recht auf Reparatur, und Ökodesignverordnung

Die Bundestagsabgeordnete Tabea Rößner, Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Digitales, hielt eine Keynote zum Thema Digitalisierung und Kreislaufwirtschaft. Rößner unterstrich die Notwendigkeit, Technik von Anfang an auf Langlebigkeit und Reparierbarkeit auszulegen, um den Ressourcenverbrauch zu minimieren. Das hohe Aufkommen von Elektroschrott – rund eine Millionen Tonnen jährlich in Deutschland und 75 Millionen Tonnen weltweit – verdeutliche das Problem der linearen Wirtschaft. Sie betonte, dass eine nachhaltige Wirtschaft ohne eine konsequente Kreislaufwirtschaft nicht möglich sei. „Für ein System, in dem wir nachhaltiger leben, sind kreislauffähige Geschäftsmodelle essenziell“, erklärte Rößner. „Wir kommen nicht darum herum, Dinge neu zu denken.“
Ein zentraler Punkt ihrer Rede war das „Recht auf Reparatur“, welches sowohl auf nationaler als auch auf EU-Ebene vorangetrieben werden sollte. Dieses Recht soll sicherstellen, dass Produkte länger genutzt werden können, was nicht nur Ressourcen, sondern auch Geld für Konsument*innen spart. „Das Recht auf Reparatur ist die einfachste Antwort auf die Frage, wie Produkte länger genutzt werden können“, so Rößner.
Sie hob die Bedeutung neuer Geschäftsmodelle und Innovationen hervor, die weg vom linearen Wirtschaften führen. Sie betonte die Rolle der Sharing Economy und die Notwendigkeit, von Anfang an den gesamten Lebenszyklus eines Produkts zu bedenken. Das Ziel müsse sein, dass Abfall gar nicht erst entsteht.
Ein weiterer Aspekt ihrer Keynote war die Entwicklung einer Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie, die noch vor der Sommerpause veröffentlicht werden soll. Diese Strategie soll Deutschland als Technologieführer im Bereich der Kreislaufwirtschaft etablieren. Rößner betonte dabei die Rolle der EU, die die richtigen Weichen für den Binnenmarkt stellen müsse, und verwies auf die Ökodesignverordnung, die grundlegende Anforderungen an Material-, Energie- und Ressourceneffizienz sowie Langlebigkeit und Recyclingfähigkeit festlegt.
Insgesamt verdeutlichte Rößners Keynote die Dringlichkeit, sowohl im Bereich der Digitalisierung als auch in der Wirtschaft zukunftsorientierte, kreislauffähige und nachhaltige Ansätze zu verfolgen, um langfristig eine umweltfreundlichere und ressourceneffizientere Wirtschaft zu gestalten.

Cradle to Cradle im Rhein-Main-Gebiet

Auf dem anschließenden Panel  diskutierten Bärbel Dieckmann, ehemalige Oberbürgermeisterin von Bonn und Vorstandsmitglied von C2C NGO, die rheinland-pfälzische Bundestagsabgeordnete Tabea Rößner, Timothy Glaz, Leiter Corporate Affairs bei Werner & Mertz, und Dr. Christian Hey vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz die Herausforderungen bei und Chancen für die Umsetzung einer Circular Economy im Rhein-Main-Gebiet. 

Bärbel Dieckmann unterstrich die Rolle der Kommunen bei der Umsetzung von C2C-Konzepten. Es sei besonders wichtig, dass Kommunen ihre wertvollen Erfahrungen und Best Practices miteinander teilen, so Dieckmann.

Werner & Mertz gehört zu den Industriebetrieben, die C2C bereits vollumfänglich umsetzen und damit erfolgreich sind, berichtete Timothy Glaz. Das Unternehmen stellt unter anderem die Reinigungs- und Pflegemittelmarke “Frosch” her, die in Supermärkten überall im Land in den Regalen steht. Timothy Glaz zeigte auf, wie Unternehmen systemische Lösungen für eine nachhaltigere Produktion entwickeln können. Er betonte die Bedeutung von Innovationen und die Zusammenarbeit auf verschiedenen politischen Ebenen, um die Kreislaufwirtschaft voranzutreiben.


Rößner hob hervor, wie wichtig es ist, C2C-Konzepte in verschiedenen Bereichen wie Bildung und Bauwesen umzusetzen. Sie betonte die Rolle der Regierung bei der Schaffung von geeigneten Rahmenbedingungen und Anreizen für nachhaltiges Handeln.

Ein zentrales Thema der Panel-Diskussion war die Notwendigkeit, das Bewusstsein für eine Kreislaufwirtschaft nach C2C zu schärfen, sowohl bei Verbraucher*innen als auch bei Unternehmen. Die Panelist*innen waren sich einig, dass trotz aller Fortschritte noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden muss.
Die Diskussion endete mit einem Aufruf zur gemeinsamen Anstrengung auf allen Ebenen, um eine nachhaltigere Zukunft zu gestalten. Bärbel Dieckmann brachte es auf den Punkt: „Wir haben bereits viel Erfahrung gesammelt, wie wir C2C Konzepte im Bau, unter Berücksichtigung der gesetzlichen Vorgaben, umsetzen können. Aufgabe ist nun, diese Erfahrungswerte mit der breiten Masse zu teilen.”

Finanzmacht und Nachhaltigkeit: Die Rolle der Banken

Banken sind entscheidende Vermittler zwischen Wirtschaft und Gesellschaft, da sie mitbestimmen, welche Bereiche finanziert werden und in welche Geschäftspraktiken Geld fließt. Nachhaltige Banken investieren oft breiter gefächert und in umweltfreundliche sowie sozial verantwortliche unternehmerische Aktivitäten, während konventionelle Banken oft CO2-intensive Unternehmen unterstützen. Dadurch tragen auch deren Kunden indirekt zur Umweltbelastung bei, meist ohne es zu wissen.
“Banken müssen transparenter mit ihren Investitionen werden, damit Kunden sich darüber im Klaren sein können, was mit ihrem Geld finanziert wird.” sagte Florian Koss von der Nachhaltigkeitsbank Triodos. Er erklärte, dass Bankkund*innen, mit der Entscheidung, bei welchen Banken sie ihr Geld hinterlegen, eine nachhaltigere und verantwortungsvollere Wirtschaft fördern können. Wer sich für nachhaltige Banken entscheide, könne sicherstellen, dass das Geld in Projekte und Unternehmen fließt, die einen positiven Beitrag für unsere Gesellschaft und unseren Planeten leisten.

“Purpose Found.” – Gründer*innen-Panel

Ein Unternehmen gründen, das Cradle to Cradle in die Tat umsetzt: Für Viele bedeutet das “purpose found” – “Berufung gefunden”. Auf dem gleichnamigen  Gründer*innen-Panel, teilten Daniel Anthes, CEO von Knärzje, Tore Waldhausen, CEO von r3leaf, Robin Angelé von Commown, Robert Böker von der WoodenValley gGmbH und Annika Stremming von urselmann interior, ihre Erfahrungen dazu, was es braucht, um ein nachhaltiges Startup zu gründen. Die Panelist*Innen erzählten ihre inspirierenden Geschichten, sprachen über ihre individuellen Werdegänge und skizzierten die Herausforderungen auf ihren Wegen.

 

Daniel Anthes betonte: “Es ist wichtig, dass die Förderung klimafreundlicher Produkte deutlich beschleunigt wird, da sich ansonsten schwierig konkurrenzfähige Produkte entwickeln lassen.”

“Dein Scheiß im Kreis” – Eine Diskussion zur Kreislaufführung von Nährstoffen

Menschliche Ausscheidungen sind wertvolle Nährstoffe, die in den Kreislauf statt in die Kanalisation gehören. Darum dreht sich der Dokumentarfilm “Holy Shit” und damit beschäftigte sich auch das Panel “Dein Scheiß im Kreis”. Über innovative Ansätze wie Trockentoiletten und politische Rahmenbedingungen für geschlossene Kreisläufe diskutierten Rubén Abruña, Regisseur von „Holy Shit“, Katrin Eder, Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz und Lena Fritzsche vom Unternehmen Finizio Future Sanitation, das aus menschlichen Ausscheidungen Dünger für die Landwirtschaft herstellt.

 

Nach der Diskussion wurde der Dokumentarfilm „Holy Shit“ gezeigt, der das Thema anschaulich vertiefte. Im Anschluss hatte das Publikum die Gelegenheit, mit dem Regisseur Rubén Abruña ins Gespräch zu kommen und Fragen zu stellen. Die Veranstaltung bot viele Einblicke in nachhaltige Praktiken und zeigte, wie neue Denkansätze im Umgang mit Nährstoffen bereits umgesetzt werden können.

Tag Drei: Philosophie, Barcamp und Weinworkshop

Die Evolution des Denkens: Michael Schmidt-Salomons Perspektive auf die Menschheit und ökologische Verantwortung

Michael Schmidt-Salomons Vortrag zu seinem Buch „Die Evolution des Denkens“ verdeutlichte, dass die Menschheit bereits das Potenzial hat, eine harmonische und nachhaltige Beziehung zur Umwelt zu entwickeln. Er analysierte die  gegenwärtigen Herausforderungen, und arbeitete anhand der Werke von zehn Denker*innen heraus, dass im Schatz der Philosophiegeschichte bereits inspirierende Antworten auf drängende Probleme der Gegenwart liegen.

 

Ein zentraler Punkt in Schmidt-Salomons Argumentation ist die Erkenntnis, dass ein schlechtes Gewissen allein nicht zu nachhaltigen Verhaltensänderungen führt, sondern eher lähmend auf Menschen wirkt. Der moralische Zeigefinger, so der Philosoph, sei kein effektiver Weg, um Menschen zu motivieren. Schmidt-Salomon betonte, dass Cradle to Cradle einer der wenigen ökologischen Ansätze sei, der den Menschen nicht als Schädling, sondern als Nützling ansieht und so eine positiv motivierende Wirkung hat.

Barcamp zum Abschluss mit Weinworkshop

Wie im letzten Jahr setzen die Cradler*innen auch bei dieser Akademie auf das offene, dynamische Konferenzformat “Barcamp”: Teilnehmende hatten die Möglichkeit, selbst Wissen weiterzugeben und von anderen Teilnehmenden zu lernen. Dieser Austausch ist für alle hilfreich, da die Arbeit der ehrenamtlichen Cradler*innen sehr vielfältig ist: Einige halten Vorträge und Workshops, andere denken sich lokale Kampagnen zu C2C aus. Im Barcamp konnten sie sich gegenseitig weiterbilden und inspirieren.

 

Gemeinsam mit Andrea und Ole tauschten die Ehrenamtlichen Ideen über die Rolle von C2C-Arbeit in der Landwirtschaft aus. Beeindruckend war auch Karls Darstellung der Kreisläufe des Fahrrads und des Konzepts „Cycling as a Service“ – ein Geschäftsmodell, bei dem Fahrräder und Pedelecs nicht verkauft, sondern zur Nutzung überlassen werden, was wiederum sicherstellt, dass alle Materialien und Komponenten im Kreislauf bleiben. Mit Lukas malten die Cradler*innen Zukunftsbilder und diskutierten darüber, wie Veränderung erfolgreich gelingen kann. Sven führte sie durch den Prozess der Entwicklung einer neuen Online-Enzyklopädie für Cradle to Cradle.

 

Es gab beim Barcamp auch einen interessanten Workshop: Das Rhein-Main-Gebiet ist eine der wichtigsten Weinregionen in Deutschland. Max, Martin, Karl, Thorsten und Nadine aus der Regionalgruppe Mainz und Wiesbaden präsentierten faszinierende Einblicke in die Weinbranche und erläuterten, wie Cradle to Cradle dort implementiert werden kann.

Ein unvergesslicher Abschluss in der Mainzer Altstadt

Den letzten Abend ließen die Cradler*innen in der Mainzer Altstadt gemeinsam ausklingen, begleitet von Gesellschaftsspielen und guten Gesprächen. Die harmonische Atmosphäre und das herzliche Miteinander machten den Abend zum schönen Abschluss einer Akademie, bei der alle Teilnehmenden viel Inspiration und Know-How für ihre C2C-Arbeit in ihren Heimatstädten mitnehmen.

Designkonzept

Um unser Klima- und Ressourcenproblem langfristig zu lösen, müssen wir Menschen umdenken und umgestalten. Das C2C Designkonzept ist die Anleitung dafür. Es ist natürlichen Kreisläufen nachempfunden, in denen jeglicher Abfall Nährstoff für etwas Neues ist. Cradle to Cradle berücksichtigt alle ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekte von Produkten bereits in der Planungsphase. Dabei kommen ausschließlich kreislauffähige Materialien zum Einsatz, die für den konkreten Zweck eines Produkts geeignet sind.

Svenja Damberg

Svenja Damberg ist seit 2021 Senior Research Fellow am Institut für Technologie- und Innovationsmanagement der TU Hamburg. Sie ist außerdem Projektmitarbeiterin für Technologie- und Innovationsmanagement und Wissenstransfer bei der Cradle to Cradle-Modellregion Nordostniedersachsen. Damberg schrieb ihre Dissertation im Bereich Kundenmanagement bei Genossenschaftsbanken an der TU Hamburg. Zuvor war sie u.a. beim Recruiting-Technologie-Startup RelinkLabs in Kopenhagen im Bereich Marketing und Kommunikation tätig. Sie hat Business and Development Studies an der Copenhagen Business School studiert.

 

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Svenja Damberg has been a Senior Research Fellow at the Institute for Technology and Innovation Management at TU Hamburg since 2021. She is also a project associate for technology and innovation management and knowledge transfer at the Cradle to Cradle Model Region Northeast Lower Saxony. Damberg wrote her dissertation in the field of customer management at cooperative banks at the TU Hamburg. Previously, she worked in marketing and communications at the recruiting technology startup RelinkLabs in Copenhagen, among others. She studied Business and Development Studies at Copenhagen Business School.

Christoph müller

Christoph Müller arbeitet seit 2015 für die Gebäudewirtschaft der Hansestadt Lüneburg. Dort leitet er aktuell das C2C-inspirierte Probeprojekt „Neubau Hort Anne-Frank-Schule“. Zuvor hat er 9 Jahre als Bauleiter und in der Projektentwicklung gearbeitet. Müller ist gelernter Tischler und Bauingenieur.

 

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Christoph Müller has been working for the building management department of the Hanseatic City of Lüneburg since 2015. There, he is currently managing the C2C-inspired trial project „Neubau Hort Anne-Frank-Schule“. Prior to that, he worked for 9 years as a construction manager and in project development. Müller is a trained carpenter and civil engineer.

Andreas Thürmer

Andreas Thürmer ist seit 2020 Leiter der Geschäftseinheit Strategie, Organisation und Kommunikation bei der Berliner Stadtreinigung. Er ist seit 2001 bei der BSR und war dort als Leiter des Vorstandsbüro, Prokurist und Leiter der Organisationsentwicklung tätig. Zuvor war Thürmer interner Berater bei Audi. Er ist außerdem Vorstandsvorsitzender der Entsorgergemeinschaft der deutschen Entsorgungswirtschaft e.V. und Mitglied im Umweltausschuss der IHK Berlin. Thürmer ist Diplom-Ingenieur und hat an der Universität Stuttgart Maschinenbau studiert.

 

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Andreas Thürmer has been head of the Strategy, Organization and Communication business unit at Berliner Stadtreinigung since 2020. He has been with BSR since 2001, where he served as head of the board office, authorized signatory and head of organizational development. Prior to that, Thürmer was an internal consultant at Audi. He is also chairman of the board of the Entsorgergemeinschaft der deutschen Entsorgungswirtschaft e.V. and a member of the environmental committee of the Berlin Chamber of Industry and Commerce. Thürmer holds a degree in engineering and studied mechanical engineering at the University of Stuttgart.

Peter Kurth

Peter Kurth ist seit 2008 geschäftsführender Präsident des Bundesverbands der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft. Seit 2020 ist der studierte Jurist zudem Präsident des europäischen Entsorgerverbands FEAD. In seiner beruflichen Laufbahn war Kurth unter anderem für die Deutsche Bank und die Kreditbank als Jurist tätig und war von 2001 bis 2009 Vorstandsmitglied des Berliner Entsorgungsunternehmens Alba. Zuvor begleitete Kurth unterschiedliche politische Ämter. Ab 1994 war er Staatssekretär im Berliner Finanzsenat und ab 1999 Finanzsenator. Er war zudem Aufsichtsrat in unterschiedlichen Kreditunternehmen wie der Bankgesellschaft Berlin sowie der Landesbank Berlin und Abgeordneter des Abgeordnetenhauses Berlin.

 

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Peter Kurth has been Executive President of the Federal Association of the German Waste Management, Water and Raw Materials Industry (BDE) since 2008. Since 2020, the law graduate has also been President of the European Waste Management Association FEAD. In his professional career, Kurth has worked as a lawyer for Deutsche Bank and Kreditbank and was a member of the executive board of the Berlin waste management company Alba from 2001 to 2009. Prior to that, Kurth held various political offices. From 1994, he was State Secretary in the Berlin Finance Senate and from 1999 Finance Senator. He was also a member of the supervisory board of various credit companies such as Bankgesellschaft Berlin and Landesbank Berlin, and a member of the Berlin House of Representatives.

Lorena Zangl

Lorena Zangl arbeitet seit 2017 in der hauptamtlichen Geschäftsstelle der C2C NGO. Seit 2020 leitet sie als Referentin den Bereich Kommunale Entwicklung und betreut in dieser Funktion das Netzwerk C2C Regionen. Außerdem ist sie für die Erarbeitung eines Leitfadens für kommunale Beschaffung und C2C verantwortlich. Sie studierte „Political & Social Studies“ und „Öffentliches Recht“ an der Universität in Würzburg und absolvierte den Master Global Change Management an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde. Zuvor sammelte sie Arbeitserfahrungen im Stiftungsbereich, verschiedenen NGOs für Umwelt und Soziales und Bundespolitik.


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Lorena Zangl has been working for C2C NGO since 2017. Since 2020, she has been head of the Municipal Development department and, in this capacity, oversees the “C2C Regions Network”. She is also responsible for the development of a guide for municipal procurement and C2C. She studied „Political & Social Studies“ and „Public Law“ at the University of Würzburg and completed a Master’s degree in Global Change Management at the University for Sustainable Development in Eberswalde. Previously, she gained work experience in the foundation sector, various environmental and social NGOs and federal politics.

Ilse Beneke

Ilse Beneke leitet seit 2016 die Kompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung beim Beschaffungsamt des Bundesministeriums des Innern und für Heimat, wo sie sich mit der praktischen Implementierung von Nachhaltigkeitskriterien in öffentlichen Auftragsvergaben befasst. Zuvor war sie Referentin im Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg. Beneke ist Volljuristin mit Spezialisierung Umweltrecht und hat 2013 berufsbegleitend ihren Master zum Thema „Responsible Management“ abgeschlossen.

 

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Ilse Beneke has headed the Competence Center for Sustainable Procurement at the Procurement Office of the Federal Ministry of the Interior and Home Affairs since 2016, where she deals with the practical implementation of sustainability criteria in public procurement. Previously, she was an advisor at the Ministry of the Environment, Health and Consumer Protection of the State of Brandenburg. Beneke is a fully qualified lawyer specializing in environmental law and completed her master’s degree in „Responsible Management“ in 2013 while working.

Dagmar Schulz

Dagmar Schulz ist seit 2021 erste Landrätin des Landkreises Lüchow-Dannenberg. Sie ist seit 2003 im Landkreis Lüchow-Dannenberg tätig und hat dort unter anderem die Fachbereiche Kultur, Kreisarchiv und Museen, kaufmännisches Gebäudemanagement, Straßenverkehr sowie Jugend-Familie-Bildung geleitet.

 

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Dagmar Schulz has been the first female district administrator of the Lüchow-Dannenberg district since 2021. She has worked in the district of Lüchow-Dannenberg since 2003 and has headed the departments of culture, district archives and museums, commercial building management, road traffic and youth-family-education, among others.

BERNHARD REGER

Bernhard Reger leitet seit Mai 2021 die Bereiche Marketing und Unternehmenskommunikation der Leipfinger-Bader Ziegelwerke. Zuvor war er in unterschiedlichen Kommunikations- und Marketingagenturen tätig, unter anderem als Mitgründer und Teilhaber der Agentur Synektar und Inhaber und Gründer von reger’s Design- und Kommunikationsagentur. Reger ist gelernter Werbekaufmann und Diplom-Kommunikationswirt.

 

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Bernhard Reger has been in charge of marketing and corporate communications at Leipfinger-Bader Ziegelwerke since May 2021. He previously worked in various communications and marketing agencies, including as co-founder and partner of the Synektar agency and owner and founder of reger’s design and communications agency. Reger is a trained advertising merchant and holds a degree in communications.

Vanja schneider

Vanja Schneider ist seit 2020 Geschäftsführer und Strategieverantwortlicher der Moringa GmbH. Zuletzt war er als Geschäftsführer der Interboden-Gruppe unter anderem für das Projekt The Cradle in Düsseldorf verantwortlich. Schneider ist Bau- und Wirtschaftsingenieur und seit 1991 in der Immobilienwirtschaft, vor allem in der Immobilienentwicklung, tätig.


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Vanja Schneider has been Managing Director and Head of Strategy at Moringa GmbH since 2020. Most recently, as Managing Director of the Interboden Group, he was responsible, among other things, for The Cradle project in Düsseldorf. Schneider is a civil and industrial engineer and has been working in the real estate industry, primarily in real estate development, since 1991.

sören bartol

Sören Bartol ist seit Dezember 2021 Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Zuvor war er von 2013 bis 2021 stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion. Seit 2002 ist Bartol direkt gewähltes MdB für den Wahlkreis Marburg-Biedenkopf. Er ist seit vielen Jahren für die Themen Bau, Wohnen und Stadtentwicklung zuständig, u.a. als Arbeitsgruppensprecher im Bundestag. Bartol ist Diplom-Politologe.


ENGLISH
Sören Bartol has been Parliamentary State Secretary at the Federal Ministry for Housing, Urban Development and Building since December 2021. He was previously deputy chairman of the SPD parliamentary group from 2013 to 2021. Since 2002, Bartol has been a directly elected Member of Parliament for the constituency of Marburg-Biedenkopf. He has been responsible for the topics of construction, housing and urban development for many years, including as a working group spokesman in the Bundestag. Bartol holds a degree in political science.

Dr. hans georg brendle

Dr. Hans Georg Brendle ist seit 1997 Research & Development Manager bei der J. Rettenmaier & Söhne GmbH+Co KG, zu der unter anderem JRS Petcare gehört. Er ist Diplom-Chemiker und hat an der Eberhard Karls Universität Tübingen promoviert. Er beschäftigt sich unter anderem mit der mechanischen und chemischen Verarbeitung von pflanzlichen Zellstoffen für Anwendungen in Pharma, Lebensmitteln und Technik.

 

ENGLISH
Dr. Hans Georg Brendle has been Research & Development Manager at J. Rettenmaier & Söhne GmbH+Co KG, which includes JRS Petcare, since 1997. He holds a degree in chemistry and a doctorate from Eberhard Karls University in Tübingen. Among other things, he is involved in mechanical and chemical processing of cellulosic plant material for pharmaceutical, food and technical applications.

Thomas Bader

Thomas Bader ist Gründer und Geschäftsführer der Leipfinger-Bader GmbH sowie Gründer & Geschäftsführender Gesellschafter der Bader Media GmbH. Darüber hinaus hält Bader diverse Aufsichtsrats- und Vorstandspositionen inne, beispielsweise beim Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie e.V. Er ist Diplom-Ingenieur und Diplom-Kaufmann.


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Thomas Bader is founder and managing director of Leipfinger-Bader GmbH as well as a founder & managing partner of Bader Media GmbH. In addition, Bader holds various supervisory board and executive board positions, for example at the Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie e.V. He holds a degree in engineering and a degree in business administration.

Dipl. agr. Ing.
Aloys Oechtering

Aloys Oechtering ist seit 1989 Bereichsleiter im Unternehmensbereich organische Abfälle, Biomasse und Bioenergie der Unternehmensgruppe Remondis. Er ist außerdem Geschäftsführer verschiedener Spezialgesellschaften für organische Abfälle, wie Remondis SmartRec, und Aufsichtsratsmitglied verschiedener Beteiligungsgesellschaften mit kommunalen Partnern. Oechtering ist in diversen Verbänden, wie beispielsweise dem Entsorgerverband BDE tätig. Er studierte Agrarwissenschaften an der TU München und der Universität Göttingen.

 

 

ENGLISH

Aloys Oechtering has been head of the organic waste, biomass and bioenergy division of Remondis Group since 1989. He is also managing director of various specialist companies for organic waste, for example Remondis SmartRec, and a member of the supervisory boards of various associated companies with municipal partners. Oechtering is active in associations such as the BDE. He studied agricultural sciences at the Technical University of Munich and the University of Göttingen.

Manuel Ehlers

Manuel Ehlers ist seit 2016 Head of Sustainable Property der Triodos Bank. Seit 2021 ist Ehlers außerdem Mitglied im Immobilienbeirat der DGNB. Zuvor war er als Projektentwickler viele Jahre mit der Konzeption und Realisierung von Immobilienprojekten in Berlin betraut. Er ist gelernter Wirtschaftsingenieur mit einer Spezialisierung auf nachhaltiges Bauen.

 

ENGLISH
Manuel Ehlers has been Head of Sustainable Property at Triodos Bank since 2016. Since 2021, Ehlers has also been a member of the DGNB’s Real Estate Advisory Board. Previously, he worked for many years as a project developer and was in charge of the conception and realization of real estate projects in Berlin. He is a trained industrial engineer specialized in sustainable construction.

André Siedenberg

André Siedenberg ist seit 2014 bei der Kommunal Agentur NRW GmbH in Düsseldorf als Berater für kommunale Beschaffung tätig. Seit 2015 ist er außerdem als Rechtsanwalt zugelassen. Er vertritt öffentliche Auftraggeber in Nachprüfungsverfahren, hält Seminare zum Vergaberecht und unterstützt Nichtregierungsorganisationen in allen Fragen der nachhaltigen Beschaffung. Zuvor war er im Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen im Referat für Vergaberecht tätig. Siedenberg studierte Rechtswissenschaften und Europäisches Recht an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

 

ENGLISH
André Siedenberg has been working as a consultant for municipal procurement at Kommunal Agentur NRW GmbH in Düsseldorf since 2014. He has also been admitted to the bar in 2015. In this capacity, he represents public contracting authorities in review proceedings, holds seminars on public procurement law, and supports NGOs in all matters of sustainable procurement. Previously, he worked at the Ministry for Economic Affairs, Energy, Industry, SMEs and Trade of the State of North Rhine-Westphalia in the department for public procurement law. Siedenberg studied law and European law at the Julius Maximilian University of Würzburg.

Natalie
Rottmann-Boos

Natalie Rottmann-Boos ist seit 2020 als Projektmanagerin in der Kompetenzstelle für sozial verantwortliche Beschaffung bei Immobilien Bremen tätig. Dort unterstützt sie den kommunalen Einkauf bei Ausschreibungen und bringt eine sozial-ökologische und zirkuläre Beschaffung voran, beispielsweise mit dem Projekt „SDG 12: Fair handeln und beschaffen `Made in Bremen´“. Zuvor war Rottmann-Boos zehn Jahre lang als Projektmanagerin im Offshore-Windkraftbereich tätig.

 

ENGLISH
Natalie Rottmann-Boos has been working as a project manager in the competence center for socially responsible procurement at Immobilien Bremen since 2020. She supports the purchasing department in tenders and promotes social-ecological and circular procurement, for example with the project „SDG 12: Fair trade and procurement `Made in Bremen´“. Before that, Rottmann-Boos worked as a project manager in the offshore wind power sector for ten years.

SYBILLE MAI

Sybille Mai ist Leading Consultant und Standortverantwortliche in Berlin für die EPEA GmbH, mit Schwerpunkt Cradle to Cradle im Bau. Zwischen 2008 und 2015 baute sie bei Drees & Sommer in Berlin die Beratungskompetenzen zur Nachhaltigkeit auf und begleitete als DGNB-Auditorin und LEED-AP eine Vielzahl von Green-Building-Zertifizierungen. Weitere Stationen führten die Diplom-Wirtschaftsingenieurin als Abteilungsleiterin für Immobilienmanagement und Geländeentwicklung zur Messe Berlin sowie in die verantwortliche Projektsteuerung.

 

ENGLISH

Sybille Mai is Leading Consultant and Site Manager for EPEA GmbHs Berlin office, with a focus on Cradle to Cradle in construction. Between 2008 and 2015, she built up sustainability consulting expertise at Drees & Sommer in Berlin and, as a DGNB auditor and LEED-AP, accompanied a large number of Green Building certifications. Further positions led her to Messe Berlin as head of department for real estate management and site development as well as into responsible project management. Mai holds a diploma degree in industrial engineering.

NORA-SOPHIE GRIEFAHN

Nora Sophie Griefahn ist Co-Gründerin und geschäftsführende Vorständin von Cradle to Cradle NGO. Die Umweltwissenschaftlerin koordiniert die politische und wissenschaftliche Arbeit der 2012 gegründeten gemeinnützigen Organisation und treibt ein Umdenken in Wissenschaft, Politik, Bildung und Gesellschaft voran, das mehr als nur Klimaneutralität zum Ziel hat. Sie ist als Expertin für Cradle to Cradle und eine klimapositive Zukunft gefragt und spricht darüber auf Veranstaltungen sowie als Gastkommentatorin oder Gesprächspartnerin in Printmedien und digitalen Formaten.  Darüber hinaus lehrt Griefahn an verschiedenen deutschen Hochschulen. 

 

// ENGLISH

Nora Sophie Griefahn is executive managing director and co-founder of Cradle to Cradle NGO. She majored in Environmental Sciences at Leuphana University Lüneburg and Goethe University Frankfurt with stays at University of Natural Resources and Life Sciences in Vienna and University of Copenhagen. As the only German, she was elected as a GreenBiz’ 30 Under 30 inspiring young leader in 2018. 

In 2012, she co-founded Cradle to Cradle NGO (C2C NGO) with Tim Janssen in order to establish Cradle to Cradle principles in economy and politics. C2C NGO connects the fields of business, education, politics, and civil society by creating networking platforms and educational formats. 

As co-executive director, Nora coordinates the NGOs scientific, political and educational work and actively shapes a new understanding of material health and circularity. Nora is a sought-after expert, speaker and panelist on Circular Economy and Cradle to Cradle with a broad expertise in chemical construction, healthy product design, and the coherences between climate change and resource scarcity. Furthermore, she is a member of various scientific advisory councils and a lecturer at the Technical University of Berlin.

TIM JANSSEN

Tim Janßen ist geschäftsführenden Vorstand und Mitbegründer der gemeinnützigen Cradle to Cradle NGO. Er studierte Wirtschaftswissenschaften an der Leuphana Universität Lüneburg und der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. Dabei lag sein Fokus auf Gründung, Innovationsmanagement und verantwortungsvollem Wirtschaften. Auslandsaufenthalte führten ihn an das Athlone Institute of Technology in Irland, sowie die Universität Wien im Rahmen eines PROMOS- Stipendiums des DAAD.

Aus der Idee heraus, die Cradle to Cradle Denkschule und das Designkonzept in die Mitte der Gesellschaft zu tragen, gründete Tim Janßen 2012 C2C NGO mit und leitet diese seither als Co-Geschäftsführer. Dabei entwickelt er Strategien, um eine maximale Wirkung der Organisation auf die Gesellschaft zu erreichen, und gestaltet aktiv das Wachstum der noch jungen, stetig größer werdenden Bewegung.

Tim Janßen hält als Redner zahlreiche Fachvorträge auf nationalen und internationalen Konferenzen und Fachtagungen und gibt sein Wissen um Cradle to Cradle an Fachpublikum und Interessierte weiter. Des Weiteren lehrt er als Hochschuldozent an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW), Leuphana Universität Lüneburg, HS Mittweida sowie der TU Berlin.


// ENGLISH

Tim Janßen is executive director and co-founder of Cradle to Cradle NGO. He majored in Business, Entrepreneurship, Innovation and Leadership at Leuphana University Lüneburg and Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW). In 2012, he co-founded Cradle to Cradle NGO (C2C NGO) with Nora Sophie Griefahn. C2C NGO connects the fields of business, education, politics, and civil society by creating networking platforms and educational formats. In 2019, the NGO established the C2C LAB in Berlin: the world’s first renovation in an existing building based on Cradle to Cradle criteria. Serving as an educational center, NGO head office, and real-world laboratory, it is here where the C2C school of thought and design concept become reality. As co-executive director, Tim develops strategies to maximize the organization’s impact on society and actively shapes the growth of this young, ever-growing movement. He is a sought-after expert for Cradle to Cradle, Circular Economy and Social Entrepreneurship. He regularly holds keynotes and partakes as panelist at national and international conferences. Furthermore, Tim is a lecturer at DHBW, Leuphana University Lüneburg and TU Berlin.

dr. andreas bukowski

Andreas Bukowski ist seit 2020 Erster Bürgermeister der Gemeinde Haar. Seit 2019 ist er außerdem Vorsitzender des CSU Ortsverbands Haar und des Gewerbeverbands Haar Trudering. Zuvor war er zehn Jahre lang als Leiter Marketing & Vertrieb und als Geschäftsführer der Styx Naturcosmetics GmbH tätig. Bukowski ist promovierter Dr. Phil. und hatte zwischen 2009 und 2013 einen Lehrauftrag an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

 

ENGLISH

Andreas Bukowski has been First Mayor of the Bavarian municipality of Haar since 2020. Since 2019, he has also been Chairman of the local branch of the Christian Social Union party in Haar and the Haar Trudering trade association. He previously was Head of Marketing & Sales and Managing Director of Styx Naturcosmetics GmbH for ten years. Mr. Bukowski holds a PhD and was a lecturer at Ludwig Maximilian University in Munich between 2009 and 2013.

MICHAEL BEHNKE

Michael Behnke ist seit 2004 General Manager der Markenagentur Belly Button Paris. Seit 2021 vertritt er außerdem ehrenamtlich die Plant Litter Association (PLA) in Deutschland und Frankreich, die sich europaweit dafür einsetzt, Verbraucher*innen und Regierungsorgane auf das Umweltproblem mineralischer Katzenstreu aufmerksam zu machen. 2018 initiierte Behnke eine vergleichende Life-Cycle-Assessment-Studie verschiedener Arten von Katzenstreu, die erstmals das Umweltproblem Mineralstreu wissenschaftlich untersuchte. Er unterrichtet außerdem seit 2014 an der American University of Paris. Zuvor war er unter anderem für die Publicis Group, Young & Rubicam und TBWA Paris tätig.

 

ENGLISH

Michael Behnke has been the General Manager of branding and brand communication agency Belly Button Paris since 2004. Since 2021, he is the honorary representative of the Plant Litter Association (PLA) in Germany and France. The association works across Europe, raising awareness among consumers and governmental bodies about the environmental problem of mineral cat litter. In 2018, Behnke initiated a comparative life-cycle assessment study of different types of cat litter, the first to scientifically examine the environmental problem of mineral litter. He also has been a lecturer at the American University of Paris since 2014. Previously, he worked for the Publicis Group, Young & Rubicam and TBWA Paris, among others.

Vanja schneider

Biografie Text Bei der Cradle to Cradle Certified™-Zertifizierung, die das gemeinnützige Products Innovation Institute (C2CPII) vornimmt, werden verschiedene Faktoren und Ebenen der Herstellung, Nutzung und der Wiederverwertung bewertet. Es gibt fünf Abstufungen in der Zertifizierung von Basic über Bronze, Silber, Gold bis hin zu Platin, welches den höchsten Produktstandard kennzeichnet. Dabei werden die fünf Faktoren Materialgesundheit, Wiederverwendbarkeit, Nutzung erneuerbarer Energien und Kohlenstoffmanagement, Wasserqualität sowie Sozialstandards betrachtet. Weltweit gibt es aktuell knapp 300 C2C-Unternehmen mit über 8.000 C2C-Produkten.