Beinahe voll war der kleine Kinosaal im ACUD Kino in Berlin, als Nora Sophie Griefahn, Geschäftsführerin des C2C e.V., die Zuschauer*innen begrüßte. Gezeigt wurde der preisgekrönte Film “Code of Survival”, vom Regisseur und Produzenten Bertram Verhaag. Der Untertitel “Die Geschichte vom Ende der Gentechnik” deutet schon auf Verhaags Wunsch nach einer Landwirtschaft ohne Genmanipulation hin und zeigt, worauf er mit seinem Film hinaus will. Denn vergiftete Böden, resistente Superunkräuter und verseuchtes Getreide sind das Resultat des zerstörerischen gentechnischen Anbaus, bei dem weltweit Millionen Tonnen von Glyphosat zum Einsatz kommen.
Mit seinem Film “Code of Survival” veranschaulicht Verhaag jedoch nicht einfach nur die Folgen des gentechnischen Anbaus. Stattdessen zeigt er vier beeindruckende Beispiele biologischer Landwirtschaft: Die Teeplantage Ambootia liegt in 2000 m Höhe in Darjeeling/Himalaya. Der Kunstdüngereinsatz in der Region hat die Teegärten ausgelaugt und den Boden steinhart werden lassen. Die Folgen waren Ertragsrückgänge, Bodenerosion und Erdrutsche. Durch den ökologischen Anbau von Tee hat sich der Boden nach mehreren Jahren erholt und das Abrutschen der Hänge wurde verhindert.
„1991 stellten wir auf einem Stück Land auf biologische Landwirtschaft um, und es dauerte nicht lange, bis wir die ersten Veränderungen sahen. Nicht nur der Boden veränderte sich, sondern auch die Umwelt. Wir hatten mehr Insekten, mehr Vögel und kleine Tiere. Das ganze Leben auf der Plantage fing an, sich zu verändern. Und der ökologische Kreislauf stabilisierte sich auch – wir hatten viel weniger Schädlinge als zuvor.“ (Sanjay Bansal)

„Was ich sagen kann ist, wenn wir hier den größten biologisch-dynamisch Markt außerhalb Europas, Amerikas oder Japans in irgendeinem Entwicklungsland aufbauen konnten, dann könnte man das auch in der Türkei, in Südafrika und in Brasilien. Wenn jemand hinter der Sache her ist und versucht, das unternehmerisch umzusetzen, dann ist das möglich.“ (Helmy Abouleish)
In Bayern sitzt einer der ersten Biobauern Deutschlands: Franz Aunkofer. Durch seine Pionierarbeit erwirtschaftet er inzwischen denselben Ertrag wie im konventionellen Anbau – ohne einen Tropfen Gift.
„Eigentlich sollte man sich den besten Anzug anziehen, wenn man auf den Acker geht, weil man Ehrfurcht vor dem Boden haben muss, denn er ist unsere Lebensgrundlage. Und wenn diese Tausenden und Millionen oder Milliarden Mikroorganismen nicht mehr für uns arbeiten, wovon wollen wir dann leben? Den Stickstoff kann man nicht essen, der in der Industrie erzeugt wird. Wir leben davon, dass der Boden Pflanzen hervorbringt, die für unsere Ernährung gut sind.“ (Frank Aunkofer)
Ein weiteres Beispiel ist der US-amerikanische Rinderzüchter Howard Vlieger, der davon berichtet, dass seine Rinder zwischen genmanipulierten und konventionellen Futter unterscheiden können und wenn ihnen die Wahl bleibt, immer das konventionelle Futter wählen. Es zeigt sich, dass gentechnisch oder durch Glyphosat beeinflusste Pflanzen nachteilig verändern und Nährstoffe verloren gehen. Im Film wird berichtet, das ein Jahr nach dem Ausstieg von Glyphosat und genmanipulierten Tierfutter die Tierarztkosten um 80 Prozent zurückgingen.
„Meine Kühe sind gescheiter als diese Wissenschaftler, die meinen, dass gentechnisch veränderter Mais besser ist.“ (Howard Vlieger)

Der Film und die anschließende Diskussion zeigten, dass wir mit der Natur arbeiten müssen und nicht gegen sie.



