Christiane Benner ist seit Oktober 2023 Erste Vorsitzende der IG Metall. Sie verantwortet die Bereiche Grundsatzfragen/Gesellschaftspolitik, Zielgruppen, die Organistionspolitik, Betriebs- und Mitbestimmungspolitik sowie die Interne Revision und das Justitiariat der IG Metall.
Im Interview beim 9. Cradle to Cradle Congress 2025 erzählt sie, welche Rahmenbedingungen es braucht, um den Übergang zu einer sozial-ökologischen C2C-Wirtschaft schneller voranzutreiben und wie mit Cradle to Cradle Wettbewerbsfähigkeit gestärkt und Arbeitsplätze gesichert werden können.
Das Interview könnt ihr euch auf YouTube anschauen oder hier als Transkript lesen.
Welche politischen Rahmenbedingungen braucht es, um den Übergang zu einer sozial-ökologischen Cradle to Cradle-Wirtschaft schneller voranzutreiben?
Es ist wichtig, dass das Thema der Kreislaufwirtschaft überhaupt richtig in den Gesetzgebungen verankert wird. Hier gibt es bereits Entwicklungen. Darüber hinaus braucht es konkrete Planungen und Ideen, wie wir das in unseren Unternehmen – in der Wirtschaft – implementieren können, damit alle den Vorteil des Konzepts der Kreislaufwirtschaft wirklich erkennen.
Wie trägt Cradle to Cradle dazu bei, Arbeitsplätze fair und sozial zu gestalten?
Die IG Metall hatte eine Kampagne mit dem Titel „Besser statt billiger“. Deutschland kann durchaus Innovation leisten: Wir haben qualifizierte Fachkräfte und eine Menge Know-how. Ich finde, dass die Kreislaufwirtschaft nach Cradle to Cradle sehr gute Ansätze liefert, um diesen Ansatz zu stärken. Es geht darum, durch innovatives Produktdesign wettbewerbsfähiger zu werden. Konsequente Kreislaufwirtschaft und Recycling, wodurch man auch wieder an die Rohstoffe herankommt, können somit die Wettbewerbsfähigkeit stärken und Arbeitsplätze sichern.
Was war ihr persönlicher Cradle to Cradle Aha-Moment?
Cradle to Cradle ist ein sehr positiver Ansatz. Ich finde es gut, zukunftsorientiert zu denken und zu schauen: Was sind positive Ansätze für all die Veränderungen, die wir aufgrund des Klimawandels brauchen? Es geht darum, Dinge von Anfang an so zu designen, dass sie in Kreisläufe – ob technisch oder biologisch – zurückgeführt werden können. Mein persönliches Cradle to Cradle-Highlight war es, als ich in einem Feinsblechverpackungsunternehmen bei uns – also einem Dosenhersteller – festgestellt habe, dass diese nach Cradle to Cradle zertifiziert sind. Dadurch haben wir Arbeitsplätze gesichert.