Domitila Barros ist Unternehmerin und Greenfluencerin und arbeitet als Business-Coach, Schauspielerin und Model.
Im Interview beim 9. Cradle to Cradle Congress 2025 sprechen wir mit ihr darüber, wie Cradle to Cradle zu sozialer Gerechtigkeit beitragen kann und wie sie Menschen dazu inspiriert „groß zu träumen“.
Das Interview könnt ihr euch auf YouTube anschauen oder hier als Transkript lesen.
Wie kann Cradle to Cradle zu sozialer Gerechtigkeit beitragen?
Mir ist besonders wichtig, dass es bei Cradle to Cradle nicht nur um Zirkularität geht, sondern auch um Positivität, soziale Gerechtigkeit und Human Rights. Ich finde, das ist zeitgemäß. Ich habe immer gesagt, dass wir die Umweltproblematik nicht lösen können, wenn wir nicht verstehen, dass der Mensch ein Teil der Umwelt ist. Wenn ich Veganer bin, aber jemanden ausbeute, ist das für mich nicht ausgewogen. Deshalb ist es mir so wichtig, mich dafür einzusetzen.
Du bezeichnest dich als „Rebel Dreamer“ und inspirierst Menschen dazu, „groß zu träumen“. Wie machst du ihnen Mut zur Veränderung?
Ich glaube, dass es sehr wichtig ist, dass jeder Mensch zumindest einmal im Leben das Gefühl bekommt, dass auch er einen positiven Einfluss (Impact) auf die Erde haben kann. Und ich glaube, alleine wenn wir Menschen ermutigen, zu sich zu stehen, zu ihren Werten und zwar angstfrei – vor allem die jüngeren Menschen sollten sich nicht vor Mobbing oder Ähnlichem fürchten müssen. Einfach für sich selbst und seine Werte einzustehen, das ist schon ein riesiger Beitrag. Ich bin der Überzeugung, dass der Mensch von Grund auf gut ist. Und wenn wir ihn daran erinnern und ihm die nötigen Werkzeuge geben, um diese Haltung beizubehalten, glaube ich fest daran, dass wir die Umwandlung schaffen könnten.
Wie können wir als Menschen durch unser Handeln einen positiven Beitrag leisten?
Ich bin der Überzeugung, dass wir irgendwann aufgehört haben, auf uns selbst zu hören und angefangen haben, auf die äußeren Einflüsse (Außengeräusche) zu achten. Man will sich anpassen, man will schneller, besser sein – gesellschaftlich erleben wir diesen Druck. Dabei hinterlassen wir den größten Eindruck in den einfachsten Dingen. Manchmal reicht es schon, wenn wir jemandem mit einem schönen Wort einen guten Tag bescheren. Manchmal geht es, wie ich heute auch von Michael Braungart gehört habe, einfach darum, dass jemand in einem Vortrag etwas hört, nach Hause geht und die Eltern darauf anspricht, eine andere Herangehensweise an ihren Konsum zu wählen. Und ich glaube, wenn wir es schaffen, alle dazu zu bringen, zu träumen, dass eine bessere Welt möglich ist, und den Druck wegzunehmen, dass wir perfekt sein, einen Doktorgrad besitzen und alles wissen müssen, dann werden wir ganz organisch und natürlich Entscheidungen treffen, die für uns und unsere Umwelt gut sind.