Für uns ist unumstritten, dass wir künftig ausschließlich Energie aus erneuerbaren Quellen erzeugen. Die derzeitige Energiekrise zeigt, dass dies nicht nur aus einer Klima- und Ressourcenperspektive wichtig ist, sondern auch, damit Deutschland unabhängiger von fossilen Energieimporten ist. In der EEG-Novelle 2021 wurde festgelegt, dass 65 Prozent des Stroms bis 2030 aus regenerativen Quellen erzeugt werden soll – derzeit liegt der Anteil bei knapp unter 50 Prozent. Schon letztes Jahr haben wir darauf hingewiesen, dass der Ausbau deutlich beschleunigt werden muss. Daher sehen wir es erst einmal als gutes Signal, dass Anfang Juli vom Bundesrat gebilligt und vom Bundestag beschlossen wurde, den Anteil bis 2030 auf mindestens 80 Prozent zu erhöhen.
Um das zu erreichen, wurden die Ausbauziele für Solar- und Windenergie an Land und auf See angehoben. Bürokratische Hürden und Investitionsbarrieren sollen abgebaut werden, dafür Subventionen an der richtigen Stelle eingesetzt werden. Damit ist es für uns aber noch nicht getan. Denn die Energie der Sonne ist im Überfluss vorhanden, doch die Rohstoffe aus denen wir Anlagen zur Erzeugung herstellen, sind es nicht. Auch beim schnellen Ausbau darf die Kreislauffähigkeit der Anlagen also nicht außer acht gelassen werden. Schlechtes Design und die falsche Materialwahl beim Bau von Wind- und Photovoltaikanlagen führen spätestens nach dem Abbau der Anlagen nur zu Sondermüll.
Es ist also dringend nötig, dass unsere Anlagen zur Erzeugung von erneuerbarer Energie kreislauffähig gestaltet werden und für das konkrete Nutzungsszenario ausgelegt sind. Werden die Bestandteile in der Biosphäre zirkulieren, in der Technosphäre oder in beiden? Gelangen Bestandteile der Anlage in die Umwelt, müssen diese für die Biosphäre geeignet sein. Wenn nicht, müssen alle Materialien der Anlage in der Technosphäre zirkulieren können. Denken wir das von Anfang an mit, dienen die Anlagen als Rohstofflager – die verschiedenen Wertstoffe können demontiert, sortiert und für eine stofflich erneute Nutzung aufbereitet werden. Durch Digitalisierung können sämtliche Informationen über Produktbeschaffenheit, Produktionsprozesse und -umstände sowie Nutzungsinformationen der Anlagen qualitativ und quantitativ erfasst sein und stehen jederzeit zur Verfügung. Wir müssen die Energiewende und den Ressourcenschutz zusammendenken.