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ca. 40 Personen stehen auf Bühne als Gruppe

Mit C2C Veranstaltungsbranche und Gesellschaft transformieren – Das war der C2C SUMMIT: STAGING THE FUTURE

Mit Cradle to Cradle (C2C) können wir eine klima- und ressourcenpositive Zukunft gestalten – in der Veranstaltungsbranche und weit darüber hinaus. Dafür haben wir gemeinsam mit Loft Concerts GmbH, KKT GmbH – Kikis Kleiner Tourneeservice und Side by Side Eventsupport GmbH als Initiatoren sowie Die Ärzte und Die Toten Hosen als Ermöglicher mit dem Labor Tempelhof den Anstoß gegeben. Doch die Konzerte im August 2022 waren erst der Start des Transformationsprozesses: Beim C2C SUMMIT: STAGING THE FUTURE am 22. November 2022 diskutierten 35 Speaker*innen darüber, wie die C2C- und nachhaltigen Lösungen des Labor Tempelhofs skaliert und in die Gesellschaft getragen werden können. Rund 200 Personen nahmen vor Ort in der Urania Berlin und im Livestream teil.

 

Bei den vier geplanten Konzerten im Rahmen Labor Tempelhofs wurde erstmals versucht, sämtliche Produkte und Prozesse durch C2C-Innovationen zu verbessern. Dafür wurden C2C-Innovationen und nachhaltige Alternativen aus den Bereichen Mobilität & Logistik, Energie, Nährstoffe, Lebensmittel & Landwirtschaft, Wasser, Bau & Konstruktion, Textilien, Kunststoffe und Verpackungen sowie Digitalisierung geplant. Das war wegen fehlender technischer Umsetzungsmöglichkeiten oder aus Kostengründen nicht überall möglich – in diesem Fall wurden bestmögliche ökologische Alternativen umgesetzt. Die Cases zeigen, welche C2C-Innovationen und alternative nachhaltige Lösungen heute auch im Veranstaltungskontext schon vorhanden sind. Darüber, wie diese Lösungen jetzt in die Gesellschaft getragen werden können, wurde beim Summit diskutiert.

Zum Start des Summits blickte Tim auf die Ziele des Projekts. “Beim Labor Tempelhof war von Beginn an klar, dass wir uns positive Ziele setzen müssen, um die Transformation der Veranstaltungsbranche und der Gesellschaft in Richtung Cradle to Cradle voranzutreiben. Dass wir heute mit Vertreter*innen der Eventbranche, der Wirtschaft, der Bundes-, Landes- und kommunalen Politik über die Ergebnisse diskutiert haben, zeigt: Wir müssen dieses Thema gemeinsam anpacken und haben mit diesem Projekt einen Meilenstein dafür gesetzt.”


“Der Summit war ein gelungener Auftakt für die nächsten Projektbausteine im Rahmen des Labor Tempelhof, wie die Eventreihe und die Ausstellung im kommenden Jahr. Das Projekt soll zur Transformationsplattform für all diejenigen werden, die gemeinsam mit uns und unseren Mit-Initiatoren zeigen wollen, wie wir Cradle to Cradle heute schon in der Praxis umsetzen und zur Realität werden lassen können”, äußerte sich Nora zum C2C Summit.

zwei Personen, eine männlich eine weiblich gelesen, stehen auf Bühne

Kreislaufwirtschaft nach C2C als Lösung für unsere Krisen

 

Ricarda Lang, MdB und Bundesvorsitzende BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, hob in ihrer Keynote die positiven Ziele des Labor Tempelhofs hervor und betonte die Notwendigkeit, jede*n Einzelne*n bei solchen Projekten mitzunehmen und zum Teil der Veränderung zu machen. Wir müssten als Gesellschaft begreifen, dass wir uns in mehreren Krisen gleichzeitig befinden. Aber: „Wir haben eine Lösung für die Klima-, Biodiversitäts- und Rohstoffkrise schon in der Hand, wir müssen sie nur umsetzen: Die Kreislaufwirtschaft. Sie ist eine der besten Lösungen, die wir haben”, sagte sie. Das Labor Tempelhof habe anschaulich gezeigt, wie solche Lösungen konkret umgesetzt werden können.

 

Tiefere Einblicke in die praktische Umsetzung des Projekts gaben Jonna Clasen, Projektleitung des Labor Tempelhof von C2C NGO, und Sarah Lüngen, Teil der Projektleitung des Labor Tempelhof von The Changency (i. A. v. SBS Eventsupport). Sie betonten, dass man sich von Beginn an klar machen muss, welches die größten Hebel sind, um Veranstaltungen so klima- und ressourcenpositiv wie möglich zu gestalten. Eine Herausforderung bei der Planung und Umsetzung der Labor Tempelhof-Konzerte sei die Koordination der vielen verschiedenen Gewerke gewesen. “Es braucht viel Kommunikation und Abstimmung”, machte Lüngen deutlich. Wichtig für das gesamte Kommunikationskonzept seien auch die Botschafter*innen gewesen, die die Besucher*innen vor Ort über Cradle to Cradle und das Projekt aufgeklärt haben, ergänzte Clasen.

 

Über den Tellerrand des Projekts hinaus, und hinein in die Berliner Wirtschaftspolitik, ging es im nächsten Panel – moderiert von Nina Eichinger. Michael Biel, Staatssekretär in der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, und Simon Margraf, Bereichsleiter Wirtschaft & Politik der IHK Berlin, diskutierten über die Erkenntnisse des Labor Tempelhofs und wie diese in die Berliner Zukunftsstrategie einfließen können. Biel berichtete, dass das Thema Kreislaufwirtschaft in der Hauptstadt immer mehr Bedeutung gewinne und finanziell gefördert werden solle: “Wir bereiten alles darauf vor, dass Berlin für Circular Economy und Cradle to Cradle “the place to be” wird.” Um dieses Ziel zu erreichen, arbeite die Stadt eng mit der IHK zusammen. “Wir müssen alle Möglichkeiten nutzen, um die Zukunft von Berlin-Brandenburg in Richtung Kreislaufwirtschaft und Cradle to Cradle nach vorne zu bringen”, ergänzte Margraf.

Zirkuläre Transformation messbar machen

 

Das Labor Tempelhof wurde, unterstützt von der Boston Consulting Group, durch ein umfassendes Impact Measurement begleitet. Wassereinsparungen, CO₂-Reduktion und vieles mehr: Die Ergebnisse werden Anfang 2023 transparent in einem Guidebook für die Veranstaltungsbranche veröffentlicht. Die Panelist*innen waren sich grundsätzlich einig, dass die Messbarkeit von Nachhaltigkeitsbemühungen und Zirkularität unglaublich wichtig sei, um diese skalieren zu können. Dass es dabei nicht nur um Reduktion und Verzicht gehen muss, machte Alexander Meyer zum Felde, Partner und stellvertretender Geschäftsführer der Boston Consulting Group, deutlich. “Wir müssen begreifen, dass Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft nicht bedeuten, keinen Spaß zu haben. Wir müssen das Narrativ dahin bringen, dass die Menschen begreifen: C2C macht Spaß”, so Meyer zum Felde. Kultur und Messbarkeit lägen allerdings nicht unbedingt nah beieinander, sagte Jacob Sylvester Bilabel, Leiter des Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien. Doch die Kulturbranche sei in einem permanenten Transformationsprozess und habe erkannt, dass eine bessere Messbarkeit von nachhaltigen Lösungen zu einer Transformation beitragen kann. Deshalb entwickelt das Aktionsnetzwerk gerade einen CO₂-Rechner für die Kulturbranche. Nicole Wuttke, Abteilungsleitung Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement bei der Eventagentur mediapool, bezog sich insbesondere auf den Planungsprozess von Events. “Die Weichen für Nachhaltigkeit werden dort gesetzt. Wir fragen uns in der Planung: Welche Ziele können wir uns setzen und was kann man messen?”, so Wuttke. Mediapool habe gemeinsam mit einer Zertifizierungsagentur eigene Nachhaltigkeitskriterien definiert, die nun bei Veranstaltungen umgesetzt würden.

vier Personen sitzen auf Bühne und diskutieren
6 Personen sitzen auf Bühne und diskutieren vor Publikum

Gemeinsam Herausforderungen bewältigen

 

Die Panelist*innen des nächsten Panels diskutierten anschließend über die Herausforderungen bei der Umsetzung von zirkulären Lösungen im Veranstaltungskontext. “Wir haben Handlungsbedarf gesehen und beschlossen, dass es so nicht weitergehen kann. Es gibt eine große Bereitschaft bei Künstlern, Veranstaltern und Fans – ich sehe da sehr viel Positives für die Zukunft”, beschrieb Bela B, Musiker bei Die Ärzte und Mitglied unseres Beirats, die Motivation der Band, ihre Konzerte für das Labor Tempelhof zur Verfügung zu stellen. Das Wissen des Projekts müsse nun weitergetragen werden, ergänzte Tabea Kaplan, Tourmanagement Die Ärzte/Künstlermanagement Bela B “Es ist nicht einfach, in der Eventbranche ausgebildete Menschen zu finden, die sich mit Nachhaltigkeit auseinandersetzen. Es muss im Veranstaltungsbereich mehr zum Thema Nachhaltigkeit ausgebildet werden”, sagte  Kaplan dazu.

 

Ein steigendes Interesse für wirklich nachhaltige Lösungen konnte auch Manuel Wrobel, Head of Business Development bei visitBerlin, beobachten. “Das Interesse wächst immer mehr – auch das Bewusstsein, dass nachhaltige und zirkuläre Lösungen Geld kosten können und dürfen, weil es langfristig keine Alternative gibt. Es gibt nicht die Option, einfach so weiterzumachen wie bisher”, meinte Wrobel. Den Status Quo zu verändern hat sich auch Prof. Thomas Sakschewski, Veranstaltungsmanagement und -technik an der Hochschule für Technik Berlin, vorgenommen. Mit seinem Projektteam begleitet er Nachhaltigkeitskonzepte für Großveranstaltungen wissenschaftlich. Auch bei Nachhaltigkeit geht es laut ihm letztendlich aber um Angebot und Nachfrage, auch in Bezug auf einfach anwendbare, nachhaltige Lösungen für Veranstaltungskonzepte. “Derzeit ist die Nachfrage groß und das Angebot eher schwach, und zwar in vielen Bereichen“, bemerkte Sakschewski, begrüßte gleichzeitig aber auch die Impulse, die vom Labor Tempelhof ausgingen. “Labor Tempelhof hat gezeigt: Es ist möglich. Jetzt müssen wir vom Einzelfall weg, hin zum Regelfall. Da sehe ich politisch noch Luft nach oben”, ergänzte Julian Schwarze, MdA sowie Sprecher für Stadtentwicklung, Tourismus und Clubkultur, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.

5 Personen sitzen auf Bühne und diskutieren

Phosphorkreisläufe und Nährstofflogistik 

 

In den anschließenden Breakout Sessions vertieften die Teilnehmenden verschiedene Unterthemen des Projekts: Nährstoffmanagement, Infrastruktur, Textilien und Mobilität. 

 

Teil des Sanitärkonzepts von Labor Tempelhof waren Komposttoiletten, aus denen Nährstoffe zurückgewonnen, zu Dünger verarbeitet und so im Kreislauf geführt wurden. Dieser Ansatz löse nicht nur Probleme wie die sinkende Verfügbarkeit der Ressource Phosphor. “Wir haben eine bessere Recyclingquote, wir bringen Kohlenstoff in den Boden, machen den Boden wieder zu einem Schwamm – wir machen Klimaschutz und Klimawandelanpassung in einem”, erklärte Florian Augustin, Geschäftsführer beim Hersteller der verwendeten Trockentoiletten, Finizio. Tabea Knickel, Geschäftsführerin der Deutschen Phosphor Plattform, betonte die Notwendigkeit von Phosphorrecycling: “Wir schonen unsere Böden und das Grundwasser und können uns unabhängiger von anderen Ländern machen. Das ist wichtig, um Kreisläufe zu schließen und Schadstoffe in geringeren Konzentrationen einzusetzen.” Die festen Inhalte der Komposttoiletten, die beim Labor Tempelhof eingesetzt wurden, werden in einer Pilotanlage der Kreiswerke Barnim in Eberswalde vollständig zu Humus verarbeitet, der in einem Pilotprojekt als nährstoffreicher Dünger eingesetzt wird. Aus dem im Urin enthaltenen Phosphor wird im Rahmen des Forschungsprojekts ZirkulierBAR flüssiger Mehrnährstoffdünger.

 

Ergänzt wurde das Sanitärkonzept durch Mobiltoiletten von Wölkchen, deren Inhalte in die Kläranlage Berlin-Waßmannsdorf umgeleitet wurden, wo daraus ebenfalls Phosphor zurückgewonnen wurde. Matthias Heise, Gesellschafter bei der Wölkchen GbR, sieht eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung für diese Lösungsansätze. “Viele Endverbraucher*innen sehen den Mehrwert in der ökologischen Betrachtung und greifen auf ressourcenschonende Produkte zurück”, so Heise. Kombiniert werden können solche Konzepte mit Technologien zur Aufbereitung von Grauwasser, um auch Wasser als wertvolle Ressource im Kreislauf zu führen. Christian Kehrberg, Verfahrensingenieur bei Greenlife, erklärte, wie leicht verschmutztes Grauwasser, etwa aus Handwaschbecken, durch Osmoseanlagen nur minimal gereinigt werden muss, um anschließend beispielsweise für die Toilettenspülung genutzt werden zu können.

5 Personen sitzen im Raum vorne und diskutieren

Stage dive – kreislauffähige Bühnen

 

Ein Konzert ist nichts ohne eine Bühne – doch wie kann eine Bühne nach C2C aussehen? Damit beschäftigen sich unter anderem Unternehmen wie Zinq, Novotech, eps GmbH und Megaforce. “Bühnen und Beleuchtung leben davon, dass sie so lange wie möglich in Umlauf bleiben – wir haben Bühnen, die schon fast 20 Jahre alt sind. Aber dazu kommen jetzt Fragen wie: Welche Rohstoffe kaufen wir ein? Wo und wie lassen wir Bühnen fabrizieren und wie können wir sie in einen Recyclingprozess bringen?”, beschrieb Celine Kühnel, Geschäftsführerin der eps Gmbh, die Situation ihres Unternehmens. Mit dieser Frage ist auch ein anderes Verständnis des Wertes von Materialien und Ressourcen verbunden. “Zink ist für uns ein Wertstoff, nicht nur ein Werkstoff. Wenn wir Zink verbauen, dann haben wir ein Interesse daran, den Rohstoff auch wieder zurückzugewinnen”, so Lars Baumgürtel, CEO der ZINQ Group, der auch dafür plädierte, den Austausch zwischen Anbietern von Bühnen- oder Konstruktionslösungen und den Herstellern der darin verbauten Materialien zu verstärken. “Wir wollen unsere Zukunft und die Einsatzstoffe der Zukunft wertschätzen”, stimmte Susann Krohn, Projektverantwortliche für Cradle to Cradle bei Novotech, zu. Nadine Wolff, Projektleitung für Bühnen und Eventinfrastruktur bei Megaforce, betonte, dass Gerüste und Bühnenbauten selbst schon relativ zirkulär seien. “Wir haben aber großes Potenzial bei Verbrauchsmaterialien, das ist ein großer Hebel”, sagte sie. Bei Labor Tempelhof gab es aus diesem Grund einen Bühnenbau-Prototypen, bei dem alle  Bestandteile rückbaubar waren und weiterverwendet oder vollständig recycelt werden konnten.

Merchandise nach Cradle to Cradle

 

Vom Molton bis zum Merchandise: Auch im Textilbereich haben die Initiatoren des Labor Tempelhofs versucht, möglichst viele C2C-Lösungen umzusetzen. So wurde zum Beispiel ein Teil der T-Shirts aus dem Merch von Die Ärzte und Die Toten Hosen und Shirts der C2C-Botschafter*innen nach C2C-Kriterien hergestellt. Dabei wurde nicht nur auf Kreislauffähigkeit geachtet, sondern auch auf Materialgesundheit. “Mit C2C überlegen wir von vornherein, wie wir das Textil designen und was das Nutzungsszenario ist: Ist das Material für Hautkontakt geeignet?”, erklärte Jonna Clasen, Projektleitung Labor Tempelhof von C2C NGO. Dass Materialgesundheit nicht nur “nice-to-have” ist, sieht auch Jana Hack, Consultant bei Adelphi, so. “Unternehmen, Recycling- und Sortierdienstleister müssen sich mit den Materialentscheidungen rumärgern, die vor über zehn Jahren getroffen wurden. Es ist umso wichtiger, heute schlaue Materialentscheidungen zu treffen, die wir in zehn Jahren nicht bereuen werden”, sagte sie. Das gilt nicht nur für T-Shirts, sondern auch für technische Textilien wie Molton, bei denen häufig noch die Kreislauffähigkeit zu kurz kommt. “Bühnenstoff wird benutzt wie Einwegpapier. Wir haben es geschafft, das komplett umzudrehen. Wir beziehen die Baumwolle einmal und nutzen sie möglichst lange. Am Ende der Nutzung gehen die Vorhänge dann zurück zum Hersteller”, erklärte Marcus Stadler, Umweltbeauftragter beim Anbieter für Eventtechnik und Eventarchitektur satis&fy AG, die einen zirkulären Molton nutzen, der beim Labor Tempelhof exemplarisch ausgestellt wurde. 

 

Mehr Infos zu den einzelnen C2C Cases finden sich auf der Projektwebseite.

4 Personen sitzen auf Bühne und diskutieren
Raum mit Publikum und Podiumsgästen vorne

Smarte Mobilitätskonzepte

 

Der größte Hebel für eine möglichst klima- und ressourcenpositive Großveranstaltung ist die Mobilität. Die Hälfte des CO₂-Fußabdrucks eines Events wird durch die  An- und Abreise der Besuchenden verursacht. “Besuchende sind der Elefant im Raum, wenn man über CO₂-Reduktion spricht. Das kann man als veranstaltende Person aber sehr gut über die Kommunikation gegenüber den Konzertbesucher*innen steuern”, berichtete Katrin Wipper, Gründerin der Nachhaltigkeitsagentur The Changency und Teil der Projektleitung des Labor Tempelhof. So könne zum Beispiel ein kostenloses ÖPNV-Ticket für den Veranstaltungstag im Konzertticket inkludiert werden. Arno Schwarz, Business Development Manager beim Mobilitätsunternehmen Pepper motion, will währenddessen mit einem Angebot an elektrisch angetriebenen Sattelschleppern und Nightlinern in den kommenden Jahren im Betrieb lokal emissionsfreie Tourneen ermöglichen. Dazu rüstet das Unternehmen Diesel-Nutzfahrzeuge auf einen Batterie-Antrieb um. “Wir möchten bis 2024/25 einen Pool an elektrischen Nutzfahrzeugen schaffen, inklusive der Ladeinfrastruktur durch Aggregate”, sagte Schwarz. Die Nachfrage danach sei bei Künstler*innen und Veranstaltungen groß, doch bisher fehle ein solches Angebot komplett. 

Tiefere Einblicke ins Labor Tempelhof

 

Weitere Einblicke in das Projekt gab Dr. Anne Lamp, CEO & Co-Founder von Traceless, ein Start-up, das sich auf die Produktion einer Kunststoffalternative spezialisiert hat. Für Labor Tempelhof sollten aus diesem Material Pommesgabeln hergestellt werden, doch die C2C-Lösung konnte nicht mehr rechtzeitig skaliert werden. “Es kamen Prototypen heraus, aber die Serienfertigung war vor den Konzerten zeitlich noch nicht möglich. Inzwischen sind wir aber in der Lage, in größerer Stückzahl zu produzieren und wir sind sehr froh, den Kick-Off in Richtung C2C-Einwegbesteck gestartet zu haben”, beschrieb sie den Prozess. Mit dem vollständig kompostierbaren Material soll in Zukunft eine signifikante Menge Kunststoff ersetzt werden können.

 

Eine Kreislaufwirtschaft nach Cradle to Cradle muss mit Digitalisierung einhergehen, um Stoffströme in Qualität und Quantität messbar und transparent zu machen – das wurde im nächsten Impuls deutlich. Für mich ist Digitalisierung der Grundstein für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft, denn wir müssen festhalten, was wo drin steckt. So können wir einen Datenaustausch besser erfahrbar machen, erklärte Katrin Bahlo, Product Managerin bei der digitalen Materialplattform Madaster Germany. Technologie könne ein Werkzeug für wirklich nachhaltige Lösungen sein, ergänzte Miriam Oglesby, Projektmanagerin bei IBM. Im Softwarebereich gebe es großes Potenzial für neue Arbeitsmodelle und bei der Hardware müsse darauf geachtet werden, dass die einzelnen Komponenten auch wieder voneinander getrennt werden können.

 

Das Labor Tempelhof konnte mit 100 % Ökostrom umgesetzt werden – das ist keine Selbstverständlichkeit bei Konzerten dieser Größenordnung. Wir haben gute Wege gefunden, Visionen in die Realität umzusetzen. Wir müssen dafür kämpfen, dass wir die Strukturen so verändern, dass diese Lösungen alltagstauglich werden können, sagte Stefan Mohnen, Produktionsleitung bei SBS Eventsupport und für die Produktion der Labor Tempelhof-Konzerte verantwortlich, aus der Praxis. Die Umsetzung funktioniere allerdings nur, wenn von Veranstaltungs- und Bandseite der Wille dafür da sei, so Mohnen.

zwei Personen männlich gelesen stehen auf Bühne, sprechen vor Publikum
zwei Personen männlich gelesen sitzen auf Bühne, sprechen

Von der Kulturbranche lernen

Zum Abschluss wurde noch einmal aus der politischen Perspektive auf Cradle to Cradle und Labor Tempelhof geblickt. Stefan Wenzel, MdB und parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, sagte, dass die Themen Ressourcen und Rohstoffabhängigkeit durch den Krieg gegen die Ukraine in den Fokus der Bundesregierung gerückt seien. Wir haben bei Rohstoffen eine Abhängigkeit von anderen Ländern. Man kann jetzt sehen, welche Konsequenzen das haben kann. Deshalb haben wir als Regierung Energieversorgung, Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft ganz oben auf die Tagesordnung gesetzt, sagte er. Damit eine Kreislaufwirtschaft wirklich in die Tat umgesetzt werden könne, müssten wir aber damit anfangen, externe Kosten in Produktpreise zu integrieren. Aus dem Kulturbereich und dem Labor Tempelhof könne man dafür vieles lernen, stellte Wenzel abschließend fest. 

Das Hauptprogramm der Veranstaltung wurde aufgezeichnet und lässt sich hier abrufen. 

Designkonzept

Um unser Klima- und Ressourcenproblem langfristig zu lösen, müssen wir Menschen umdenken und umgestalten. Das C2C Designkonzept ist die Anleitung dafür. Es ist natürlichen Kreisläufen nachempfunden, in denen jeglicher Abfall Nährstoff für etwas Neues ist. Cradle to Cradle berücksichtigt alle ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekte von Produkten bereits in der Planungsphase. Dabei kommen ausschließlich kreislauffähige Materialien zum Einsatz, die für den konkreten Zweck eines Produkts geeignet sind.

Svenja Damberg

Svenja Damberg ist seit 2021 Senior Research Fellow am Institut für Technologie- und Innovationsmanagement der TU Hamburg. Sie ist außerdem Projektmitarbeiterin für Technologie- und Innovationsmanagement und Wissenstransfer bei der Cradle to Cradle-Modellregion Nordostniedersachsen. Damberg schrieb ihre Dissertation im Bereich Kundenmanagement bei Genossenschaftsbanken an der TU Hamburg. Zuvor war sie u.a. beim Recruiting-Technologie-Startup RelinkLabs in Kopenhagen im Bereich Marketing und Kommunikation tätig. Sie hat Business and Development Studies an der Copenhagen Business School studiert.

 

//ENGLISH

Svenja Damberg has been a Senior Research Fellow at the Institute for Technology and Innovation Management at TU Hamburg since 2021. She is also a project associate for technology and innovation management and knowledge transfer at the Cradle to Cradle Model Region Northeast Lower Saxony. Damberg wrote her dissertation in the field of customer management at cooperative banks at the TU Hamburg. Previously, she worked in marketing and communications at the recruiting technology startup RelinkLabs in Copenhagen, among others. She studied Business and Development Studies at Copenhagen Business School.

Christoph müller

Christoph Müller arbeitet seit 2015 für die Gebäudewirtschaft der Hansestadt Lüneburg. Dort leitet er aktuell das C2C-inspirierte Probeprojekt „Neubau Hort Anne-Frank-Schule“. Zuvor hat er 9 Jahre als Bauleiter und in der Projektentwicklung gearbeitet. Müller ist gelernter Tischler und Bauingenieur.

 

//ENGLISH
Christoph Müller has been working for the building management department of the Hanseatic City of Lüneburg since 2015. There, he is currently managing the C2C-inspired trial project „Neubau Hort Anne-Frank-Schule“. Prior to that, he worked for 9 years as a construction manager and in project development. Müller is a trained carpenter and civil engineer.

Andreas Thürmer

Andreas Thürmer ist seit 2020 Leiter der Geschäftseinheit Strategie, Organisation und Kommunikation bei der Berliner Stadtreinigung. Er ist seit 2001 bei der BSR und war dort als Leiter des Vorstandsbüro, Prokurist und Leiter der Organisationsentwicklung tätig. Zuvor war Thürmer interner Berater bei Audi. Er ist außerdem Vorstandsvorsitzender der Entsorgergemeinschaft der deutschen Entsorgungswirtschaft e.V. und Mitglied im Umweltausschuss der IHK Berlin. Thürmer ist Diplom-Ingenieur und hat an der Universität Stuttgart Maschinenbau studiert.

 

//ENGLISH
Andreas Thürmer has been head of the Strategy, Organization and Communication business unit at Berliner Stadtreinigung since 2020. He has been with BSR since 2001, where he served as head of the board office, authorized signatory and head of organizational development. Prior to that, Thürmer was an internal consultant at Audi. He is also chairman of the board of the Entsorgergemeinschaft der deutschen Entsorgungswirtschaft e.V. and a member of the environmental committee of the Berlin Chamber of Industry and Commerce. Thürmer holds a degree in engineering and studied mechanical engineering at the University of Stuttgart.

Peter Kurth

Peter Kurth ist seit 2008 geschäftsführender Präsident des Bundesverbands der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft. Seit 2020 ist der studierte Jurist zudem Präsident des europäischen Entsorgerverbands FEAD. In seiner beruflichen Laufbahn war Kurth unter anderem für die Deutsche Bank und die Kreditbank als Jurist tätig und war von 2001 bis 2009 Vorstandsmitglied des Berliner Entsorgungsunternehmens Alba. Zuvor begleitete Kurth unterschiedliche politische Ämter. Ab 1994 war er Staatssekretär im Berliner Finanzsenat und ab 1999 Finanzsenator. Er war zudem Aufsichtsrat in unterschiedlichen Kreditunternehmen wie der Bankgesellschaft Berlin sowie der Landesbank Berlin und Abgeordneter des Abgeordnetenhauses Berlin.

 

//ENGLISH
Peter Kurth has been Executive President of the Federal Association of the German Waste Management, Water and Raw Materials Industry (BDE) since 2008. Since 2020, the law graduate has also been President of the European Waste Management Association FEAD. In his professional career, Kurth has worked as a lawyer for Deutsche Bank and Kreditbank and was a member of the executive board of the Berlin waste management company Alba from 2001 to 2009. Prior to that, Kurth held various political offices. From 1994, he was State Secretary in the Berlin Finance Senate and from 1999 Finance Senator. He was also a member of the supervisory board of various credit companies such as Bankgesellschaft Berlin and Landesbank Berlin, and a member of the Berlin House of Representatives.

Lorena Zangl

Lorena Zangl arbeitet seit 2017 in der hauptamtlichen Geschäftsstelle der C2C NGO. Seit 2020 leitet sie als Referentin den Bereich Kommunale Entwicklung und betreut in dieser Funktion das Netzwerk C2C Regionen. Außerdem ist sie für die Erarbeitung eines Leitfadens für kommunale Beschaffung und C2C verantwortlich. Sie studierte „Political & Social Studies“ und „Öffentliches Recht“ an der Universität in Würzburg und absolvierte den Master Global Change Management an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde. Zuvor sammelte sie Arbeitserfahrungen im Stiftungsbereich, verschiedenen NGOs für Umwelt und Soziales und Bundespolitik.


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Lorena Zangl has been working for C2C NGO since 2017. Since 2020, she has been head of the Municipal Development department and, in this capacity, oversees the “C2C Regions Network”. She is also responsible for the development of a guide for municipal procurement and C2C. She studied „Political & Social Studies“ and „Public Law“ at the University of Würzburg and completed a Master’s degree in Global Change Management at the University for Sustainable Development in Eberswalde. Previously, she gained work experience in the foundation sector, various environmental and social NGOs and federal politics.

Ilse Beneke

Ilse Beneke leitet seit 2016 die Kompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung beim Beschaffungsamt des Bundesministeriums des Innern und für Heimat, wo sie sich mit der praktischen Implementierung von Nachhaltigkeitskriterien in öffentlichen Auftragsvergaben befasst. Zuvor war sie Referentin im Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg. Beneke ist Volljuristin mit Spezialisierung Umweltrecht und hat 2013 berufsbegleitend ihren Master zum Thema „Responsible Management“ abgeschlossen.

 

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Ilse Beneke has headed the Competence Center for Sustainable Procurement at the Procurement Office of the Federal Ministry of the Interior and Home Affairs since 2016, where she deals with the practical implementation of sustainability criteria in public procurement. Previously, she was an advisor at the Ministry of the Environment, Health and Consumer Protection of the State of Brandenburg. Beneke is a fully qualified lawyer specializing in environmental law and completed her master’s degree in „Responsible Management“ in 2013 while working.

Dagmar Schulz

Dagmar Schulz ist seit 2021 erste Landrätin des Landkreises Lüchow-Dannenberg. Sie ist seit 2003 im Landkreis Lüchow-Dannenberg tätig und hat dort unter anderem die Fachbereiche Kultur, Kreisarchiv und Museen, kaufmännisches Gebäudemanagement, Straßenverkehr sowie Jugend-Familie-Bildung geleitet.

 

//ENGLISH
Dagmar Schulz has been the first female district administrator of the Lüchow-Dannenberg district since 2021. She has worked in the district of Lüchow-Dannenberg since 2003 and has headed the departments of culture, district archives and museums, commercial building management, road traffic and youth-family-education, among others.

BERNHARD REGER

Bernhard Reger leitet seit Mai 2021 die Bereiche Marketing und Unternehmenskommunikation der Leipfinger-Bader Ziegelwerke. Zuvor war er in unterschiedlichen Kommunikations- und Marketingagenturen tätig, unter anderem als Mitgründer und Teilhaber der Agentur Synektar und Inhaber und Gründer von reger’s Design- und Kommunikationsagentur. Reger ist gelernter Werbekaufmann und Diplom-Kommunikationswirt.

 

//ENGLISH
Bernhard Reger has been in charge of marketing and corporate communications at Leipfinger-Bader Ziegelwerke since May 2021. He previously worked in various communications and marketing agencies, including as co-founder and partner of the Synektar agency and owner and founder of reger’s design and communications agency. Reger is a trained advertising merchant and holds a degree in communications.

Vanja schneider

Vanja Schneider ist seit 2020 Geschäftsführer und Strategieverantwortlicher der Moringa GmbH. Zuletzt war er als Geschäftsführer der Interboden-Gruppe unter anderem für das Projekt The Cradle in Düsseldorf verantwortlich. Schneider ist Bau- und Wirtschaftsingenieur und seit 1991 in der Immobilienwirtschaft, vor allem in der Immobilienentwicklung, tätig.


//ENGLISH
Vanja Schneider has been Managing Director and Head of Strategy at Moringa GmbH since 2020. Most recently, as Managing Director of the Interboden Group, he was responsible, among other things, for The Cradle project in Düsseldorf. Schneider is a civil and industrial engineer and has been working in the real estate industry, primarily in real estate development, since 1991.

sören bartol

Sören Bartol ist seit Dezember 2021 Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Zuvor war er von 2013 bis 2021 stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion. Seit 2002 ist Bartol direkt gewähltes MdB für den Wahlkreis Marburg-Biedenkopf. Er ist seit vielen Jahren für die Themen Bau, Wohnen und Stadtentwicklung zuständig, u.a. als Arbeitsgruppensprecher im Bundestag. Bartol ist Diplom-Politologe.


ENGLISH
Sören Bartol has been Parliamentary State Secretary at the Federal Ministry for Housing, Urban Development and Building since December 2021. He was previously deputy chairman of the SPD parliamentary group from 2013 to 2021. Since 2002, Bartol has been a directly elected Member of Parliament for the constituency of Marburg-Biedenkopf. He has been responsible for the topics of construction, housing and urban development for many years, including as a working group spokesman in the Bundestag. Bartol holds a degree in political science.

Dr. hans georg brendle

Dr. Hans Georg Brendle ist seit 1997 Research & Development Manager bei der J. Rettenmaier & Söhne GmbH+Co KG, zu der unter anderem JRS Petcare gehört. Er ist Diplom-Chemiker und hat an der Eberhard Karls Universität Tübingen promoviert. Er beschäftigt sich unter anderem mit der mechanischen und chemischen Verarbeitung von pflanzlichen Zellstoffen für Anwendungen in Pharma, Lebensmitteln und Technik.

 

ENGLISH
Dr. Hans Georg Brendle has been Research & Development Manager at J. Rettenmaier & Söhne GmbH+Co KG, which includes JRS Petcare, since 1997. He holds a degree in chemistry and a doctorate from Eberhard Karls University in Tübingen. Among other things, he is involved in mechanical and chemical processing of cellulosic plant material for pharmaceutical, food and technical applications.

Thomas Bader

Thomas Bader ist Gründer und Geschäftsführer der Leipfinger-Bader GmbH sowie Gründer & Geschäftsführender Gesellschafter der Bader Media GmbH. Darüber hinaus hält Bader diverse Aufsichtsrats- und Vorstandspositionen inne, beispielsweise beim Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie e.V. Er ist Diplom-Ingenieur und Diplom-Kaufmann.


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Thomas Bader is founder and managing director of Leipfinger-Bader GmbH as well as a founder & managing partner of Bader Media GmbH. In addition, Bader holds various supervisory board and executive board positions, for example at the Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie e.V. He holds a degree in engineering and a degree in business administration.

Dipl. agr. Ing.
Aloys Oechtering

Aloys Oechtering ist seit 1989 Bereichsleiter im Unternehmensbereich organische Abfälle, Biomasse und Bioenergie der Unternehmensgruppe Remondis. Er ist außerdem Geschäftsführer verschiedener Spezialgesellschaften für organische Abfälle, wie Remondis SmartRec, und Aufsichtsratsmitglied verschiedener Beteiligungsgesellschaften mit kommunalen Partnern. Oechtering ist in diversen Verbänden, wie beispielsweise dem Entsorgerverband BDE tätig. Er studierte Agrarwissenschaften an der TU München und der Universität Göttingen.

 

 

ENGLISH

Aloys Oechtering has been head of the organic waste, biomass and bioenergy division of Remondis Group since 1989. He is also managing director of various specialist companies for organic waste, for example Remondis SmartRec, and a member of the supervisory boards of various associated companies with municipal partners. Oechtering is active in associations such as the BDE. He studied agricultural sciences at the Technical University of Munich and the University of Göttingen.

Manuel Ehlers

Manuel Ehlers ist seit 2016 Head of Sustainable Property der Triodos Bank. Seit 2021 ist Ehlers außerdem Mitglied im Immobilienbeirat der DGNB. Zuvor war er als Projektentwickler viele Jahre mit der Konzeption und Realisierung von Immobilienprojekten in Berlin betraut. Er ist gelernter Wirtschaftsingenieur mit einer Spezialisierung auf nachhaltiges Bauen.

 

ENGLISH
Manuel Ehlers has been Head of Sustainable Property at Triodos Bank since 2016. Since 2021, Ehlers has also been a member of the DGNB’s Real Estate Advisory Board. Previously, he worked for many years as a project developer and was in charge of the conception and realization of real estate projects in Berlin. He is a trained industrial engineer specialized in sustainable construction.

André Siedenberg

André Siedenberg ist seit 2014 bei der Kommunal Agentur NRW GmbH in Düsseldorf als Berater für kommunale Beschaffung tätig. Seit 2015 ist er außerdem als Rechtsanwalt zugelassen. Er vertritt öffentliche Auftraggeber in Nachprüfungsverfahren, hält Seminare zum Vergaberecht und unterstützt Nichtregierungsorganisationen in allen Fragen der nachhaltigen Beschaffung. Zuvor war er im Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen im Referat für Vergaberecht tätig. Siedenberg studierte Rechtswissenschaften und Europäisches Recht an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

 

ENGLISH
André Siedenberg has been working as a consultant for municipal procurement at Kommunal Agentur NRW GmbH in Düsseldorf since 2014. He has also been admitted to the bar in 2015. In this capacity, he represents public contracting authorities in review proceedings, holds seminars on public procurement law, and supports NGOs in all matters of sustainable procurement. Previously, he worked at the Ministry for Economic Affairs, Energy, Industry, SMEs and Trade of the State of North Rhine-Westphalia in the department for public procurement law. Siedenberg studied law and European law at the Julius Maximilian University of Würzburg.

Natalie
Rottmann-Boos

Natalie Rottmann-Boos ist seit 2020 als Projektmanagerin in der Kompetenzstelle für sozial verantwortliche Beschaffung bei Immobilien Bremen tätig. Dort unterstützt sie den kommunalen Einkauf bei Ausschreibungen und bringt eine sozial-ökologische und zirkuläre Beschaffung voran, beispielsweise mit dem Projekt „SDG 12: Fair handeln und beschaffen `Made in Bremen´“. Zuvor war Rottmann-Boos zehn Jahre lang als Projektmanagerin im Offshore-Windkraftbereich tätig.

 

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Natalie Rottmann-Boos has been working as a project manager in the competence center for socially responsible procurement at Immobilien Bremen since 2020. She supports the purchasing department in tenders and promotes social-ecological and circular procurement, for example with the project „SDG 12: Fair trade and procurement `Made in Bremen´“. Before that, Rottmann-Boos worked as a project manager in the offshore wind power sector for ten years.

SYBILLE MAI

Sybille Mai ist Leading Consultant und Standortverantwortliche in Berlin für die EPEA GmbH, mit Schwerpunkt Cradle to Cradle im Bau. Zwischen 2008 und 2015 baute sie bei Drees & Sommer in Berlin die Beratungskompetenzen zur Nachhaltigkeit auf und begleitete als DGNB-Auditorin und LEED-AP eine Vielzahl von Green-Building-Zertifizierungen. Weitere Stationen führten die Diplom-Wirtschaftsingenieurin als Abteilungsleiterin für Immobilienmanagement und Geländeentwicklung zur Messe Berlin sowie in die verantwortliche Projektsteuerung.

 

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Sybille Mai is Leading Consultant and Site Manager for EPEA GmbHs Berlin office, with a focus on Cradle to Cradle in construction. Between 2008 and 2015, she built up sustainability consulting expertise at Drees & Sommer in Berlin and, as a DGNB auditor and LEED-AP, accompanied a large number of Green Building certifications. Further positions led her to Messe Berlin as head of department for real estate management and site development as well as into responsible project management. Mai holds a diploma degree in industrial engineering.

NORA-SOPHIE GRIEFAHN

Nora Sophie Griefahn ist Co-Gründerin und geschäftsführende Vorständin von Cradle to Cradle NGO. Die Umweltwissenschaftlerin koordiniert die politische und wissenschaftliche Arbeit der 2012 gegründeten gemeinnützigen Organisation und treibt ein Umdenken in Wissenschaft, Politik, Bildung und Gesellschaft voran, das mehr als nur Klimaneutralität zum Ziel hat. Sie ist als Expertin für Cradle to Cradle und eine klimapositive Zukunft gefragt und spricht darüber auf Veranstaltungen sowie als Gastkommentatorin oder Gesprächspartnerin in Printmedien und digitalen Formaten.  Darüber hinaus lehrt Griefahn an verschiedenen deutschen Hochschulen. 

 

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Nora Sophie Griefahn is executive managing director and co-founder of Cradle to Cradle NGO. She majored in Environmental Sciences at Leuphana University Lüneburg and Goethe University Frankfurt with stays at University of Natural Resources and Life Sciences in Vienna and University of Copenhagen. As the only German, she was elected as a GreenBiz’ 30 Under 30 inspiring young leader in 2018. 

In 2012, she co-founded Cradle to Cradle NGO (C2C NGO) with Tim Janssen in order to establish Cradle to Cradle principles in economy and politics. C2C NGO connects the fields of business, education, politics, and civil society by creating networking platforms and educational formats. 

As co-executive director, Nora coordinates the NGOs scientific, political and educational work and actively shapes a new understanding of material health and circularity. Nora is a sought-after expert, speaker and panelist on Circular Economy and Cradle to Cradle with a broad expertise in chemical construction, healthy product design, and the coherences between climate change and resource scarcity. Furthermore, she is a member of various scientific advisory councils and a lecturer at the Technical University of Berlin.

TIM JANSSEN

Tim Janßen ist geschäftsführenden Vorstand und Mitbegründer der gemeinnützigen Cradle to Cradle NGO. Er studierte Wirtschaftswissenschaften an der Leuphana Universität Lüneburg und der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. Dabei lag sein Fokus auf Gründung, Innovationsmanagement und verantwortungsvollem Wirtschaften. Auslandsaufenthalte führten ihn an das Athlone Institute of Technology in Irland, sowie die Universität Wien im Rahmen eines PROMOS- Stipendiums des DAAD.

Aus der Idee heraus, die Cradle to Cradle Denkschule und das Designkonzept in die Mitte der Gesellschaft zu tragen, gründete Tim Janßen 2012 C2C NGO mit und leitet diese seither als Co-Geschäftsführer. Dabei entwickelt er Strategien, um eine maximale Wirkung der Organisation auf die Gesellschaft zu erreichen, und gestaltet aktiv das Wachstum der noch jungen, stetig größer werdenden Bewegung.

Tim Janßen hält als Redner zahlreiche Fachvorträge auf nationalen und internationalen Konferenzen und Fachtagungen und gibt sein Wissen um Cradle to Cradle an Fachpublikum und Interessierte weiter. Des Weiteren lehrt er als Hochschuldozent an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW), Leuphana Universität Lüneburg, HS Mittweida sowie der TU Berlin.


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Tim Janßen is executive director and co-founder of Cradle to Cradle NGO. He majored in Business, Entrepreneurship, Innovation and Leadership at Leuphana University Lüneburg and Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW). In 2012, he co-founded Cradle to Cradle NGO (C2C NGO) with Nora Sophie Griefahn. C2C NGO connects the fields of business, education, politics, and civil society by creating networking platforms and educational formats. In 2019, the NGO established the C2C LAB in Berlin: the world’s first renovation in an existing building based on Cradle to Cradle criteria. Serving as an educational center, NGO head office, and real-world laboratory, it is here where the C2C school of thought and design concept become reality. As co-executive director, Tim develops strategies to maximize the organization’s impact on society and actively shapes the growth of this young, ever-growing movement. He is a sought-after expert for Cradle to Cradle, Circular Economy and Social Entrepreneurship. He regularly holds keynotes and partakes as panelist at national and international conferences. Furthermore, Tim is a lecturer at DHBW, Leuphana University Lüneburg and TU Berlin.

dr. andreas bukowski

Andreas Bukowski ist seit 2020 Erster Bürgermeister der Gemeinde Haar. Seit 2019 ist er außerdem Vorsitzender des CSU Ortsverbands Haar und des Gewerbeverbands Haar Trudering. Zuvor war er zehn Jahre lang als Leiter Marketing & Vertrieb und als Geschäftsführer der Styx Naturcosmetics GmbH tätig. Bukowski ist promovierter Dr. Phil. und hatte zwischen 2009 und 2013 einen Lehrauftrag an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

 

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Andreas Bukowski has been First Mayor of the Bavarian municipality of Haar since 2020. Since 2019, he has also been Chairman of the local branch of the Christian Social Union party in Haar and the Haar Trudering trade association. He previously was Head of Marketing & Sales and Managing Director of Styx Naturcosmetics GmbH for ten years. Mr. Bukowski holds a PhD and was a lecturer at Ludwig Maximilian University in Munich between 2009 and 2013.

MICHAEL BEHNKE

Michael Behnke ist seit 2004 General Manager der Markenagentur Belly Button Paris. Seit 2021 vertritt er außerdem ehrenamtlich die Plant Litter Association (PLA) in Deutschland und Frankreich, die sich europaweit dafür einsetzt, Verbraucher*innen und Regierungsorgane auf das Umweltproblem mineralischer Katzenstreu aufmerksam zu machen. 2018 initiierte Behnke eine vergleichende Life-Cycle-Assessment-Studie verschiedener Arten von Katzenstreu, die erstmals das Umweltproblem Mineralstreu wissenschaftlich untersuchte. Er unterrichtet außerdem seit 2014 an der American University of Paris. Zuvor war er unter anderem für die Publicis Group, Young & Rubicam und TBWA Paris tätig.

 

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Michael Behnke has been the General Manager of branding and brand communication agency Belly Button Paris since 2004. Since 2021, he is the honorary representative of the Plant Litter Association (PLA) in Germany and France. The association works across Europe, raising awareness among consumers and governmental bodies about the environmental problem of mineral cat litter. In 2018, Behnke initiated a comparative life-cycle assessment study of different types of cat litter, the first to scientifically examine the environmental problem of mineral litter. He also has been a lecturer at the American University of Paris since 2014. Previously, he worked for the Publicis Group, Young & Rubicam and TBWA Paris, among others.

Vanja schneider

Biografie Text Bei der Cradle to Cradle Certified™-Zertifizierung, die das gemeinnützige Products Innovation Institute (C2CPII) vornimmt, werden verschiedene Faktoren und Ebenen der Herstellung, Nutzung und der Wiederverwertung bewertet. Es gibt fünf Abstufungen in der Zertifizierung von Basic über Bronze, Silber, Gold bis hin zu Platin, welches den höchsten Produktstandard kennzeichnet. Dabei werden die fünf Faktoren Materialgesundheit, Wiederverwendbarkeit, Nutzung erneuerbarer Energien und Kohlenstoffmanagement, Wasserqualität sowie Sozialstandards betrachtet. Weltweit gibt es aktuell knapp 300 C2C-Unternehmen mit über 8.000 C2C-Produkten.