Rohstoffkreisläufe spielen innerhalb des Cradle to Cradle Konzepts eine zentrale Rolle: Wir unterscheiden zwischen dem biologischen und dem technischen Kreislauf (s. unten). Für welchen Kreislauf sollte ein Produkt hergestellt werden? Wir unterscheiden zwischen Verbrauchs- und Gebrauchsgüter: Verbrauchsgüter sind einer Abnutzung ausgesetzt und sollten daher für biologische Kreisläufe gestaltet sein. Ein biologisch abbaubarer Kunststoff als Ausgangsmaterial für z. B. die Schuhsohle stellt keinerlei Problem für die Umwelt dar. Gebrauchsgüter sind keiner Abnutzung ausgesetzt und können kontinuierlich in technischen Kreisläufen zirkulieren, sodass eine Rückführung gelingt.
Biosphäre
In der BIOSPHÄRE zirkulieren Materialien im kontinuierlichen biologischen Kreislauf. Jeglicher Abrieb oder Verlust muss zu 100% biologisch abbaubar sein – nur so dient er der Biosphäre als Nahrung: von synthetischen Textilien über Verpackungen und Kosmetik bis zu Auto- und Fahrradreifen. Kompostieren ist gut – Abfall als Nährstoff zu betrachten noch besser. Wenn Seife nicht nur unsere Haut reinigt, sondern auch unser Wasser sauber hält, ist Cradle to Cradle Realität.
Technosphäre
In der TECHNOSPHÄRE zirkulieren Materialien in kontinuierlichen technischen Kreisläufen. Rohstoffe für die Technosphäre stehen begrenzt auf der Erde zur Verfügung. Deshalb müssen sie in gleichbleibend hoher Qualität erhalten werden. Auch nachwachsende Rohstoffe können in der Technosphäre zirkulieren, bevor sie wieder Nährstoff werden. Alles kann so hergestellt werden, dass die eingesetzten Materialien mit geringem Aufwand voneinander getrennt werden können. Design für Demontage, nie wieder Rohstoffmangel – dank Cradle to Cradle.